lundi 13 avril 2015

Gesundheitsrisiko ist prognostizierbar

http://derstandard.at/2000014061285/Big-DataGesundheitsrisiko-ist-prognostizierbar




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Forscher der MedUni Wien haben erstmals alle Aktivitäten der medizinischen Dienstleister eines Landes über einen Zeitraum von zwei Jahren erfasst und untersucht



Wien - Wer mit 45 Jahren in Österreich an Diabetes leidet, hat ein dreifach erhöhtes Risiko, im weiteren Leben an Demenz und ein zehnfach erhöhtes Risiko, später an Bluthochdruck zu erkranken. Das ist das Ergebnis der Analyse von Gesundheitsdaten der österreichischen Bevölkerung, die ein Forscherteam der MedUni Wien in Kooperation mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ausgewertet hat. Damit lässt sich eine ziemlich exakte und personalisierte Risiko-Einschätzung für gewisse Erkrankungen ablesen, sagen die Forscher vom Institut für die "Wissenschaft Komplexer Systeme" der MedUni Wien.




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Personalisierte Erkrankungsrisiken



In ihrer Studie erfassten die Forscher unter der Leitung von Peter Klimek und Stefan Thurner insgesamt 1.642 Erkrankungen aus den anonymisierten Daten. "Aus unseren Ergebnissen lässt sich eine ganz genaue 'Erkrankungs-Demografie' für Österreich ablesen", erklärt Thurner. "Man kann zum Beispiel genau sehen, an welchen weiteren Erkrankungen, mit welcher Wahrscheinlichkeit und auch wann im weiteren Leben etwa 25-Jährige, die heute Diabetes haben, in zehn Jahren leiden werden", ergänzt der Wissenschaftler.



Auch wenn diese Untersuchung aus Sicht der Sozialversicherungsträger wichtige Daten für die Planung der Gesundheitsversorgung - insbesonders auch für rechtzeitige Vorsorgemaßnahmen - liefern kann, so ist doch sehr fraglich, ob wirksame Vorsorgemaßnahmen auch tatsächlich gesetzt werden können bzw. es nicht Interessen innerhalb des Gesundheitsystems ( insbesondere auch in den Pharmakonzernen, aber auch in anderen gesellschaftlich/wirtschaftlichen Bereichen ) gibt, die gar kein Intersses daran haben, den finanziellen Aufwand zur Behandlung von ( bzw. das persönliche Leid der individuell Betroffenen durch ) - möglicherweise verhinderbare - Erkrankungen mit wirksamen Maßnahmen wirklich zu senken.

Es ist schon jahr(zehnte)-lang bekannt, dass Feinstaub und Zigarettenrauch nicht unbedingt gesundheitsfördernd sind - die bisher dagegen gesetzten Maßnahmen haben eher zögerlichen bis unwirksamen Charakter.

Auch im Bereich der allgemeinen Planungskompetenz scheinen wir in Östereich ein großes Defizit zu haben, denn anders ist die unterschiedliche Beurteilung im Bereich des Lehrer- oder Ärzte-Bedarfes nicht erklärbar. Aus einer jahrelang behauptete "Schwemme" ist offenbar - fast über Nacht - ein "Mangel" geworden und manchmal ist sogar vom befürchteten "Zusammenbruch" der jeweiligen Dienstleistungen die Rede.

Für diese Planungen sind primär die demografischen Daten (die "Alterspyramide" der Bevölkerung) von Bedeutung die lediglich durch die Zuwanderer bzw. Flüchtlingströme mit Unsicherheit hehaftet sind. Die Alterspyramide selbst enthält aber keine Daten, die sich plötzlich ( von eine Jahr zum nächsten ) sprunghaft ändern.



Genauso ist das "Problem" der nun auf "Nomaldienste" reduzierten bisher überlangen Dienstzeiten der Krankenhaus-Ärzte nicht erst seit dem Vorjahr sondern seit annähernd 8 Jahren bekannt und alle Betroffenen hätten lange genug schon Zeit gehabt, die erforderlichen Umorganisationsmaßbahmen durchzuführen. Letzlich gibt es auch in anderen Branchen Bereiche, die Nachtdienste, So - und Feiertagsdienste, Anwesenheitsprofile ( bestimmte Anzahl von Mitarbeitern mit bestimmter Qalifikation zu bestimmten Zeiten) und Dienstübergaben kennnen.



So wird also daher vermutlich auch das personalisierte Erkrankungsrisiko nicht zu verbesserten Gesundheitsangeboten führen, sondern lediglich zur Klassifizierung der Betroffenen und damit - falls diese Daten in unbefugte Hände gelangen sollten - zu einer "Stigmatisierung" im Berufsleben führen - ähnlich wie schon lange Frauen oft benachteilgt werden, weil sie halt Kinder bekommen könnten oder sich häufiger unpässlich fühlen, oder Alte weil sie halt das Arbeitstempo nicht mehr so mithalten können.



Private Krankenversicherungen werden an diesen Daten sicher besonders interessiert sein, da sie ja damit ihre Prämienmodelle - sicher aber nicht zum Vorteil der mit höherem Erkrankungsriskio Klassifizierten - optimieren könnten.





Gesundheitsrisiko ist prognostizierbar

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