dimanche 19 avril 2015

"Also übertreibe ich nicht?"

So nun möchte auch ich mich an meinen Geburtsbericht machen..

Auch wenn es gerade einmal 2 Wochen her ist merke ich, dass jetzt schon vieles immer weniger deutlich in meiner Erinnerung ist.



Als erstes möchte ich kurz etwas zur Schwangerschaft schreiben. Im dritten ÜZ durfte ich, kurz vor unserer Hochzeit, postiv testen.

Es ist für mich irgednwie etwas ganz besonderes zu wissen, unser kleines Wunder war bei unserer Hochzeit auch anwesend ^^

Ich hatte eine relativ komplikationslose SS. In der 12ten Woche hatte ich allerdings einmal heftige Blutungen, was mich psychisch sehr belastet hat.

Gott sei Dank handelte es sich um eine Kontaktblutung und mit unserem Krümel war alles in bester Ordnung. Aber der Krankenhausaufenthalt war für mich

ziemlich schlimm und setzte mir echt zu. (Einen genauen Bericht findet man sonst in meinem TB). Ansonsten hatte ich leider einen SS-Diabetes der zwar mit Diät

gut eingestellt war, mir aber ziemlich auf die nerven gingen ^^ ... Und chronischen Schnupfen... Im Endeffekt alles Kleinigkeiten!



So kugelte ich vor mich hin und war schon ab der 38ten Woche total ungduldig auf unseren Engel. Ich konnte es überhaupt nicht mehr abwarten.

Ich wollte auch gern eine Einleitung umgehen, die aufgrund des SS-Diabetes ab VET anstehen würde, und hoffte die Kleine würde sich etwas eher auf den Weg machen.

Dafür half auch mit allen möglichen Hausmitteln kräftig nach. Lecker Himbeerblättertee, jeden 2ten Tag ab in die Badewanne, Zimt und zärtlichkeiten mit Männe. ;)



Am 26.3. hatte ich wieder einen Termin beim Frauenarzt.. Die Kleine Motte wurde dort eher zierlich geschätzt. Kopf saß fest im Becken. GBH auf 2,5cm MM weich

und verschlossen. CTG zeigte keinerlei Wehen. Wir vereinbarten noch einen Termin für den 9.4. und ich war mir ziemlich sicher diesen auch noch wahrnehmen zu müssen.



Ich schwankte fast stündlich zwischen meiner Ungeduld und dem Gedanken es entspannt zu sehen und die Zeit bis zur Geburt zu genießen. Wir gingen ins Kino oder

spazieren und ich dachte mir immer, dafür das es bald losgehen soll, geht es mir viel zu gut! ^^



Inzwischen hatte ich zumindest mal etwas, was ich jetzt mal als Übungswehen interpretieren würde. Mein Bauch wurde immer mal wieder hart.



Am Donnerstag vor dem Osterwochenende bei einem gemütlichem TV-Abend hatte ich dann das erste mal regelmäßige ich nenne es mal Wehchen ^^

Ich hab dann angefangen meine Wehenapp zu nutzen und ich hatte diese im Abstand von etwa 7min .. Den ganzen Abend und die halbe Nacht verbrachte ich mit meinen

Wehchen und meiner App und hoffte auch kürzere Abstände oder zunehmende stärke... Aber Pustekuchen.. Das einzige was hinzu kam, waren ziemlich fiese dauerhafte

Schmerzen hinten am Steiß... Irgednwann schlief ich ein und der ganze Spuk war am nächsten Morgen vorbei. Auch den Freitag verbrachte ich Wehenfrei.. Was mich etwas

ärgerte ..Fieser Fehlalarm. Ich war nur froh nicht vorzeitig ins KH gefahren zu sein.



Am Samstag machten wir zusammen mit meiner Schwester und ihrem Partner einen Ausflug auf den Hamburger DOM. Immer im Hinterkopf Bewegung ist Wehenfördernd.

Jetzt wo ich so drüber nachdenke irgendwie albern, wie oft ich mich bei dem Gedanken erwischte dies oder jenes hat den postiven effekt auch Wehenfördernd zu sein xD

Während unseres Besuches auf dem Dom musste ich einmal ziemlich schnell aufs WC (Ich hasse die Toiletten dort und versuche es eigentlich zu vermeiden) Ich hatte

ziemlich verstärkten Ausfluss, allerdings nur einmal fast Schwallartig, was mich vermuten lies, es sei evtl. der Schleimpropf. Allerdings war keinerlei Blut oder

ähnliches dabei, weswegen ich den Gedanken wieder verwarf.



Auch der Samstag ging in den Abend über und zu Hause zur Ruhe gekommen bemerkte ich wieder leichte Wehen. Möchte hier kurz erwähnen, dass ich über jede Kleine Wehe

einfach nur froh war und mir die Geburt zu diesem Zeitpunkt keinerlei Sorge oder Angst machte. Ich wollte einfach nur meinen Engel in den Armen halten.

Die leichten Wehen kamen dieses Mal alle 5 min. waren aber super auszuhalten. Ich war nun ziemlich verunsichert und googelte mich so durch die halbe Nacht was

das bedeuten könnte. Denn immerhin wird einem doch gesagt bei so kurzen Abständen wird es ernst. Ich wollte auf keinen Fall in KH fahren und mir sagen lassen müssen,

das sei nix wir können wir heim.

Als die Wehen aber um 4 Uhr weiter brav regelmäßig kamen, weckte ich meinen Mann und bittete ihn im KS anzurufen und unsere Situation zu schildern. Ich selbst hatte

zu den Wehen wieder diese mega fiesen Schmerzen am Steiß und so langsam wurde ich unruhig.



Am Telefon hörte ich die Hebamme sagen: Ach das wird nix sein.... Ich höre ihre Frau ja nichtmal schnauben. Aber kommen sie mal vorbei. (Ähm ja -.-)



Ziemlich demotiviert und fast bereit mich einfach wieder ins Bett zu legen, packte ich die letzen Sachen in die Kliniktasche ..

Oh fast vergessen, wollte auch den Wehentest machen..Also Badewanne.. Nur wurde das Wasser nicht warm..O_o



Auf dem Weg in die Klinik war meine größte Angst die Wehen würden einfach wieder verschwinden und man würde mich für eine hysterische Erstgebärende halten. ^^

Wir kamen also an und Gott sei Dank blieben die Wehen. Auch wenn das CTG quasie nichts anzeigte -.-

Es wurde ein Ulrtaschall gemacht bei dem die Kleine auf 2800g geschätzt wurde und auch die Ärztin deutlich sah, wie mein Bauch immer wieder hart wurde.



Ich wurde dann wieder ans CTG angeschlossen, welches dieses mal auch brav meine Wehen aufzeichnete und dann Untersucht. Gegen 8:00 Uhr war es da war der MM bei

etwa 2cm und GMH 1,5cm. Außerdem wurde ein Fruchwassertest gemacht, welcher zu unser aller Überraschung postiv war. Ich hatte nichts davon bemerkt. Mir viel

allerdings die Situation am Vortag wieder ein, bei der ich auf dem Dom einmalig so starken Ausfluss hatte. Man vermutet also, dieses war der Blasensprung und

ich würde hier nicht mehr ohne mein Baby nach Hause gehen. Mein Mann und ich waren irgednwie erleichtert allen anschein nach im richtigen Moment ins KH gefahren

zu sein.



Ich bekam prophylaktisch direkt die erste Antibiotikagabe.. Und wir durften dann unser Familienzimmer auf der Wochenbettstation beziehen. Dort stand ein kleines

Babybay auf Rollen und ich dachte noch, wie schön es sein wird, wenn unsere Tochter dort liegen wird. Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass dies noch eine

Weile dauern würde. Denn meine Wehen wurden nicht stärker und immerhin war es ja mein erstes Kind :)

Wir sollten nun alle 2 Stunden zum CTG und alle 4 Stunden sollte ich Antibiose bekommen. Zwischendurch machten wir es uns immer Zimmer gemütlich und ich schlief

sogar einmal ein..

Meine Wehen leider auch. Als wir uns gegen 12 Uhr wieder im KS einfanden begrüßte ich die Hebammen mit dem Satz: Ich habe meine Wehen weg geschlafen ^^



Leider konnten wir ja nicht sicher sein wann mein BS war und so sollte ich eine Tablette zum einleiten bekommen. Ich war ziemlich schnell einverstaden, wollte ich

doch das sich endlich was tut (Befund blieb nämlich leider unverändert).

So bekam ich eine viertel Tablette Cytotek und es ging wieder ans CTG. Ziemlich rasch setzten die Wehen wieder ein. Meine Anfängliche Freude darüber, war aber

ziemlich schnell dahin, denn die Schmerzen kamen mit einer Wucht die mich fast erschlug und ich fühlte mich komplett überfordert und hatte plötzlich eine

riesen Angst und das Gefühl es nicht zu schaffen. Das sagte ich auch immer wieder .. Nein ich schrie es... An veratmen war gar nicht zu denken.. Auch wenn ich es

ehrlich versucht habe.. Ich war echt fertig und verzeifelt .. Ich wollte eine PDA und das ganz schnell.. Die Wehen kamen mit netten Abständen von unter 30sek.

Ich fühlte mich total schlecht und hatte das Gefühl ich jammer hier jetzt schon rum obwohl so eine Geburt doch Stunden dauert.. Wie war die nette Regel für

Erstgebärende doch gleich. 1cm die Stunde??? Irgednwie und ich weiß echt nicht mehr genau wie ich das zwischen den Wehen geschafft habe legte ich mich für eine

Untersuchung aufs Bett und dort wurde dann nach einer Stunde Wehen ein Befund von 7cm festgestellt. Meine erste Frage daraufhin: Also übertreibe ich nicht??

Meine zweite: Also ist es zu spät für eine PDA??... Die ernüchternde Antwort. Bis der Anästesist da wäre und alles gelegt wäre, ist mein Kind vermutlich da.



Ich selbst fühlte mich weiterhin reichlich überfordert mit diesem schnellen heftigen Verlauf und hatte einfach nur Angst.. Ich hatte das Gefühl ich bräuchte mehr

Zeit. Mein Körper und mein Kind waren wohl anderer Meinung denn eine weitere halbe Stunde später war der MM komplett offen.

Gerade jetzt war allerdings leider Schichtwechsel. Und mein persönlicher Alptraum an Hebamme übernahm das ganze. Während ich bei der anderen noch leicht

mitschieben durfte sagte diese erstmal ich solle dies nicht, es sei noch nicht soweit .. Ich war echt sauer und meckerte erstmal ordentlich wie das denn sein kann.

Ihr Kommentar: Ich mach den Job 30 Jahre! Ich weiß was ich tu! Wir zicken uns hier jetzt nicht an. Die andere hat keine Ahnung, ist zu jung.

Bäm war sie weg.



So lag ich da auf der Seite.. Krallte mich bei jeder Wehe in den Arm meines Mannes und sagte ihm (sehr höflich natürlich ;) ) Er solle mich bloß nicht ansprechen

während einer Wehe. Zwischenzeitlich bekam ich von Hebamme Feldwebel noch was gespritzt (Ich vermute mal ein Wehenhämmer, da die Abstände etwas größer wurden und

auch besser Händelbar irgendwie)...



Dann kam der Moment den ich aus vielen Geburtsberichten kenne, aber bis dahin nie wirklich nachvollziehen konnte. Ich MUSSTE pressen. Ich konnte es nicht

verhindern mein Körper tat es einfach.. Ich weinte die ganze Zeit, dass ich nicht allein sein will. Ich wollte nicht allein gelassen werden. Ich brauchte

jetzt eine Habamme und zwar schnell. Was ich gar nicht bemerkte war, dass in diesem Moment die Hebamme wieder aufgetaucht war.



Ich durfte mich also auf den Rücken drehen und endlich anständig mit pressen. Ich bekam klare Ansagen und das Pressen war echt einfach erleichternd. Ich gab echt

alles und nach etwa 3 Presswehen war der Kopf auch schon geboren. Der Rest fltuschte mit der nächsten Wehe raus und unser Wunder war da!!!

Man vergisst zwar nicht sofort die Schmerzen aber sie werden egal, denn es ist geschafft und ich muss sagen in diesem Moment war ich einfach Stolz.. Stolz es

geschafft zu haben einfach so habe ich ein Kind auf die Welt gebracht. Das war überwältigend!



Mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden und ich musste nur nochmal ohne Wehe etwas schieben für die Nachgeburt.

Leider bin ich gerissen Dammriss zweiten Grades... Aber obwohl ich mega Panik vor dem Nähen hatte, war es überhaupt nicht schlimm.



Etwas unterschätzt habe ich wie schwerfällig man kurz nach so einer Geburt sein kann.. Am schlimmsten war mein Steiß .. Der schmerzte ja nun schon seit beginn der

leichten Wehen sehr heftig .. Ich schätze irgednwie drückte das Kind vll irgednwo gegen oder so. Auf jeden Fall war die erste Mobilisation nicht ohne ^^



So kam unsere kleine Mia Jolie innerhalb von 2,5 Stunden, am 05.04.2015, um 15:27 Uhr, mit einem Gewicht von 3140g und einer Körperlänge von 49cm, mal eben

auf die Welt.



Es war das Heftigste was ich je erlebt habe... Aber man bekommt die größte Belohnung dafür!





"Also übertreibe ich nicht?"

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