So, es ist vollbracht. Unser Geburtsbericht ist fertig. Er ist unglaublich kang geworden, das vielleicht als kleine Vorwarnung. Ich musste alles aufschreiben, wobei das sicher noch nicht mal alles war. Zur Erinnerung. Alles weitere in den nächsten 24 Posts (es gibt doch sicher eine Zeichenbegrenzung, oder...?)
*~*~*~*~* Zusammengeführter Beitrag *~*~*~*~*
Nun, wie fängt man so einen Geburtsbericht eigentlich an? Und wo fängt man an?
Ida hat uns ein bisschen warten lassen, soviel sei vorab gesagt. Ich bin ein furchtbar ungeduldiger Mensch und war von mir selbst überrascht, wie geduldig ich die Schwangerschaft über doch war. Ganz groß war die Erleichterung, als endlich die 38. Woche erreicht war - ab heute dürften wir daheim bleiben! Mein Gefühl sagte mir, dass Ida vor dem berechneten Termin loslegen würde - ans übertragen hatte ich nie gedacht. Unsere Hebamme J. war also rufberereit, die Vorbereitungen für die Hausgeburt waren alle getroffen, D. und ich waren sowas von startklar :-) Hier und da wurde der Bauch mal hart, was aber nichts neues war, denn das tat er schon seit der 32. Woche immer mal. Als es auf den Termin zuging, wurde ich allmählich ein bisschen ungeduldig. “Alles, aber bitte keine Einleitung“… dieser Gedanke war in meinem Kopf.
Es gab einmal am Tag eine Tasse Himbeerblättertee, geburtsvorbereitende Akupunktur, Dammmassage, viel Yoga und Bewegung, Heublumendampfbäder und immer wieder frischen Ingwertee. Ida sollte entscheiden, wann sie bereit ist für das Abenteuer Geburt. Ich wollte sie nicht drängeln. Aber warum konnte sie nicht einfach da rauskommen, verdammte Hacke? Die Anrufe und Whatsapp-Nachrichten häuften sich: "was macht der Bauch?" war eine beliebte Frage, gefolgt von einem einfachen, schlichten "Und?". Grundsätzlich ist es ja total toll, wenn soviele Menschen Anteil nehmen an diesem Großereignis "Schwangerschaft und Geburt", aber wenn man selber auf heißen Kohlen sitzt, ist das für die Gesamtsituation nicht gerade zuträglich. Beim nächsten Kind verlege ich den ET um zwei Wochen. Gegen die Ungeduld wurden diverse zusätzliche Körperteile mitakupunktiert. Mein Favorit war der Valiumpunkt - so hat ihn die Akupunktur-Hebamme genannt. Danach war ich wie in Watte gepackt und absolut grundentspannt :-) Leider hielt der Zustand immer nur einen Tag an, dödöööö. D. hat in diesen letzten Tagen einiges mitgemacht, hat all meine Launen ausgehalten. Diese boten ein breites Spektrum, von gereizt über weinerlich bis hin zu genervt und stinkig.
Zwischendurch gelang es mir aber immer wieder ,mir bewusst zu machen, was ich doch für ein Glück hatte. Die Schwangerschaft war absolut wunderbar, vollkommen beschwerdefrei. Abgesehen von der lähmenden Müdigkeit in den ersten Wochen und ein paar Tagen Übelkeit inklusive filmreifer Kotzszene auf dem Bauhaus-Parkplatz war die Zeit einfach nur schön. Der Bauch war immer noch überschaubar, so dass ich bis kurz vor knapp noch viel zu Fuß und mit dem Rad unterwegs war.
Dann war der Tag da. Der 03.03.2015. Der berechnete Termin. Von Wehen keine Spur. Dafür sollten wir zur Vertretung meines Frauenarztes, zum CTG-Schreiben und zum Ultraschall. Beim CTG-Schreiben hat mein Kreislauf erstmal ne Grätsche gemacht. Alles was annähernd mit Rückenlage zu tun hat, ging einfach nicht mehr… Bei Ida ging dafür einiges: große Protestaktion gegen das CTG. Zwischendurch hat sie sich immer mal wieder eingekriegt, so dass Frau Doktor dann doch zufrieden mit dem Ergebnis war. Auch im US war soweit alles okay. Fruchtwassermenge noch ausreichend, tendenziell aber eher weniger, Plazenta in einem guten Zustand. Köpfchen tief im Becken. Vermessen wurde auch noch mal, doch das Gewicht wollte ich nicht wissen. Eine vaginale Untersuchung haben wir bleiben lassen, das sagt eh so wenig aus, so auch die Meinung der Ärztin. Die war sowieso total entspannt und hat noch was von Vollmond erzählt und davon, dass ich jetzt rausgehen und die Sonne genießen soll. Bewegung und frische Luft, das sei immer gut! Gesagt, getan. Das Wetter war wirklich herrlich. Doch die Ungeduld wollte nicht so recht verschwinden...
Donnerstag, zwei Tage später, ET+2, die nächste Vorsorge. Die hatte ich die letzten Wochen nur noch von der Hebamme machen lassen, ohne lästige vaginale Untersuchungen und - meiner Meinung nach - unnötiges CTG-Geschreibe. Dafür mit tollen Gesprächen, viel Einfühlungsvermögen und unglaublich toller Rundum-Betreuung. Soweit war auch alles bingo, bis wir zum CTG kamen… Kaum war das angelegt, fing Ida an, die Bude auseinander zunehmen. Herzfrequenz nahezu durchgehend über 170, also viiiel zu flott. Ich habe echt gedacht, die dreht sich jetzt noch mal komplett oder steigt einfach irgendwie da aus. Unseren Traum von einer Hausgeburt habe ich schon platzen sehen… Ich konnte J. versichern, dass es bis jetzt bei jedem CTG zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen war - Ida scheint es einfach nicht zu mögen. Wir vereinbarten eine Kontrolle in zwei Tagen und ließen das CTG einfach CTG sein. Was in einem Krankenhaus aus solch einem CTG gemacht worden wäre - ich möchte es gar nicht wissen.
Freitag, ET+3. ich werde morgens wach und was ist? Wieder nix! Wieder keine Wehen. In meiner Vorstellung beginnen Geburten immer nachts. Also wird das heute wieder nichts. Ein bisschen wütend bin ich. Wütend und genervt. Irgendwann schlägt diese Laune um und ich mache Fotos von meinem Bauch. Setze mich ins Café, lese Zeitung und trinke einen Cappucchino. Halte den Bauch in die Sonne und komme zu dem Entschluss: Dann bleib doch einfach, wo du bist! ...so!
Die Wettervorhersage für das Wochenende ist prächtig und ich schließe mit dem Gedanken Freundschaft, einfach ein schönes Wochenende mit D. zu verbringen. Zu zweit. Wir könnten nochmal in die Sauna gehen! Trotzdem soll Ida sich natürlich willkommen fühlen und so kaufe ich auf dem Heimweg noch Tulpen, weiße und lilafarbene. Es gibt ein Bild von den Tulpen und mir und darunter schreibe ich: Ida, ich hab Tulpen gekauft und die Sonne scheint!
18 Uhr, ich liege auf der Couch. Gleich wird D. von der Arbeit kommen und wir werden in unser schönes Wochenende zu zweit starten. Auf einmal ist da ein Ziehen im Unterleib, in etwa so wie Regelschmerzen. Diese Gegebenheit wird jedoch vorerst ausgeblendet. Hier und da hat schon mal was gezogen, im Unterleib und vor allem im Rücken, so dass ich schon das ein oder andere mal mit kreisendem Becken in der Küche beim kochen stand. Irgendwo hatte ich gelesen, das Stimulieren der Brustwarzen könne Wehen auslösen. Hmmm, das könnte man ja mal probieren. Beim Blick auf die Brust stelle ich fest:
Da kommt Milch raus! Was ist denn nun los? Geht's jetzt doch langsam los?
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Nun, wie fängt man so einen Geburtsbericht eigentlich an? Und wo fängt man an?
Ida hat uns ein bisschen warten lassen, soviel sei vorab gesagt. Ich bin ein furchtbar ungeduldiger Mensch und war von mir selbst überrascht, wie geduldig ich die Schwangerschaft über doch war. Ganz groß war die Erleichterung, als endlich die 38. Woche erreicht war - ab heute dürften wir daheim bleiben! Mein Gefühl sagte mir, dass Ida vor dem berechneten Termin loslegen würde - ans übertragen hatte ich nie gedacht. Unsere Hebamme J. war also rufberereit, die Vorbereitungen für die Hausgeburt waren alle getroffen, D. und ich waren sowas von startklar :-) Hier und da wurde der Bauch mal hart, was aber nichts neues war, denn das tat er schon seit der 32. Woche immer mal. Als es auf den Termin zuging, wurde ich allmählich ein bisschen ungeduldig. “Alles, aber bitte keine Einleitung“… dieser Gedanke war in meinem Kopf.
Es gab einmal am Tag eine Tasse Himbeerblättertee, geburtsvorbereitende Akupunktur, Dammmassage, viel Yoga und Bewegung, Heublumendampfbäder und immer wieder frischen Ingwertee. Ida sollte entscheiden, wann sie bereit ist für das Abenteuer Geburt. Ich wollte sie nicht drängeln. Aber warum konnte sie nicht einfach da rauskommen, verdammte Hacke? Die Anrufe und Whatsapp-Nachrichten häuften sich: "was macht der Bauch?" war eine beliebte Frage, gefolgt von einem einfachen, schlichten "Und?". Grundsätzlich ist es ja total toll, wenn soviele Menschen Anteil nehmen an diesem Großereignis "Schwangerschaft und Geburt", aber wenn man selber auf heißen Kohlen sitzt, ist das für die Gesamtsituation nicht gerade zuträglich. Beim nächsten Kind verlege ich den ET um zwei Wochen. Gegen die Ungeduld wurden diverse zusätzliche Körperteile mitakupunktiert. Mein Favorit war der Valiumpunkt - so hat ihn die Akupunktur-Hebamme genannt. Danach war ich wie in Watte gepackt und absolut grundentspannt :-) Leider hielt der Zustand immer nur einen Tag an, dödöööö. D. hat in diesen letzten Tagen einiges mitgemacht, hat all meine Launen ausgehalten. Diese boten ein breites Spektrum, von gereizt über weinerlich bis hin zu genervt und stinkig.
Zwischendurch gelang es mir aber immer wieder ,mir bewusst zu machen, was ich doch für ein Glück hatte. Die Schwangerschaft war absolut wunderbar, vollkommen beschwerdefrei. Abgesehen von der lähmenden Müdigkeit in den ersten Wochen und ein paar Tagen Übelkeit inklusive filmreifer Kotzszene auf dem Bauhaus-Parkplatz war die Zeit einfach nur schön. Der Bauch war immer noch überschaubar, so dass ich bis kurz vor knapp noch viel zu Fuß und mit dem Rad unterwegs war.
Dann war der Tag da. Der 03.03.2015. Der berechnete Termin. Von Wehen keine Spur. Dafür sollten wir zur Vertretung meines Frauenarztes, zum CTG-Schreiben und zum Ultraschall. Beim CTG-Schreiben hat mein Kreislauf erstmal ne Grätsche gemacht. Alles was annähernd mit Rückenlage zu tun hat, ging einfach nicht mehr… Bei Ida ging dafür einiges: große Protestaktion gegen das CTG. Zwischendurch hat sie sich immer mal wieder eingekriegt, so dass Frau Doktor dann doch zufrieden mit dem Ergebnis war. Auch im US war soweit alles okay. Fruchtwassermenge noch ausreichend, tendenziell aber eher weniger, Plazenta in einem guten Zustand. Köpfchen tief im Becken. Vermessen wurde auch noch mal, doch das Gewicht wollte ich nicht wissen. Eine vaginale Untersuchung haben wir bleiben lassen, das sagt eh so wenig aus, so auch die Meinung der Ärztin. Die war sowieso total entspannt und hat noch was von Vollmond erzählt und davon, dass ich jetzt rausgehen und die Sonne genießen soll. Bewegung und frische Luft, das sei immer gut! Gesagt, getan. Das Wetter war wirklich herrlich. Doch die Ungeduld wollte nicht so recht verschwinden...
Donnerstag, zwei Tage später, ET+2, die nächste Vorsorge. Die hatte ich die letzten Wochen nur noch von der Hebamme machen lassen, ohne lästige vaginale Untersuchungen und - meiner Meinung nach - unnötiges CTG-Geschreibe. Dafür mit tollen Gesprächen, viel Einfühlungsvermögen und unglaublich toller Rundum-Betreuung. Soweit war auch alles bingo, bis wir zum CTG kamen… Kaum war das angelegt, fing Ida an, die Bude auseinander zunehmen. Herzfrequenz nahezu durchgehend über 170, also viiiel zu flott. Ich habe echt gedacht, die dreht sich jetzt noch mal komplett oder steigt einfach irgendwie da aus. Unseren Traum von einer Hausgeburt habe ich schon platzen sehen… Ich konnte J. versichern, dass es bis jetzt bei jedem CTG zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen war - Ida scheint es einfach nicht zu mögen. Wir vereinbarten eine Kontrolle in zwei Tagen und ließen das CTG einfach CTG sein. Was in einem Krankenhaus aus solch einem CTG gemacht worden wäre - ich möchte es gar nicht wissen.
Freitag, ET+3. ich werde morgens wach und was ist? Wieder nix! Wieder keine Wehen. In meiner Vorstellung beginnen Geburten immer nachts. Also wird das heute wieder nichts. Ein bisschen wütend bin ich. Wütend und genervt. Irgendwann schlägt diese Laune um und ich mache Fotos von meinem Bauch. Setze mich ins Café, lese Zeitung und trinke einen Cappucchino. Halte den Bauch in die Sonne und komme zu dem Entschluss: Dann bleib doch einfach, wo du bist! ...so!
Die Wettervorhersage für das Wochenende ist prächtig und ich schließe mit dem Gedanken Freundschaft, einfach ein schönes Wochenende mit D. zu verbringen. Zu zweit. Wir könnten nochmal in die Sauna gehen! Trotzdem soll Ida sich natürlich willkommen fühlen und so kaufe ich auf dem Heimweg noch Tulpen, weiße und lilafarbene. Es gibt ein Bild von den Tulpen und mir und darunter schreibe ich: Ida, ich hab Tulpen gekauft und die Sonne scheint!
18 Uhr, ich liege auf der Couch. Gleich wird D. von der Arbeit kommen und wir werden in unser schönes Wochenende zu zweit starten. Auf einmal ist da ein Ziehen im Unterleib, in etwa so wie Regelschmerzen. Diese Gegebenheit wird jedoch vorerst ausgeblendet. Hier und da hat schon mal was gezogen, im Unterleib und vor allem im Rücken, so dass ich schon das ein oder andere mal mit kreisendem Becken in der Küche beim kochen stand. Irgendwo hatte ich gelesen, das Stimulieren der Brustwarzen könne Wehen auslösen. Hmmm, das könnte man ja mal probieren. Beim Blick auf die Brust stelle ich fest:
Da kommt Milch raus! Was ist denn nun los? Geht's jetzt doch langsam los?
Die Blumen der kleinen Ida - oder auch: eine Geburtsgeschichte
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