jeudi 5 mars 2015

Polemik: „Lohnt“ der Erwerb einer Auslandsimmobilie?

In verschiedenen Threads wurde immer wieder darüber diskutiert ob die eigene Ferienimmobilie in Spanien rechnerisch Sinn macht oder ein Zuschussgeschäft ist.

Es muss unterschieden werden zu welchem Zweck die Immobilie erworben wird, als Ferien-Investition oder einfach nur als Ferien- und Altersdomizil. Die zweite Variante wäre mehr idealistisch zu sehen und dabei rückt, wenn man kann, der ökonomische Aspekt in den Hintergrund.

Die erste Variante ist nicht einfach zu rechnen und bedarf strenger Überlegung und Planung.

VARIANTE 1

Meine Erfahrung ist: Eine Ferienimmobilie die als Investition angeschafft wurde rechnet sich nicht.



Warum ist das so?



Hat man sich in seinem Urlaub und nächtlichem Cava-Rausch dazu entschieden eine Immobilie zuzulegen neigt man meist dazu die Dinge in den schillerndsten Farben darzustellen und die negativen Aspekte geschickt auszublenden. Der Preis den man gezahlt hat scheint o.k. zu sein, die Lage zum Strand und zu den Lieblingslokalen auch. Soweit alles gut. Es wird sich schon rechnen.

Die erste Zeit ist toll. Das Wohneigentum muss nach eigenem Geschmack eingerichtet werden, die Frau fliegt jetzt mal öfters runter, weil der Herr ja noch arbeiten muss. Erste Bekanntschaften in der Nachbarschaft stellen sich ein, es können schon verschiedene spanische Sätze fließend aber mit Akzent gesprochen werden. Der Kellner in der Bar gegenüber grüßt jetzt überschwänglich und freut sich jedes Mal über das zu reichliche Trinkgeld. Hat man dann Urlaub interessieren sich auf einmal Teile der Familie für Spanien und fliegt gerne mal mit runter. Neben dem Möbelkauf und der Abwicklung verschiedenster Dinge fährt mal also mit dem Mietwagen (zahlt der Eigentümer, hätte man ja eh gebraucht) die Verwandtschaft zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Abends geht man zum Lieblingsrestaurant und lässt es richtig krachen. Nach 14 Tagen stellt man dann fest dass die Erholung nicht stattgefunden hat und das Urlaubsbudget erheblich überzogen wurde. Nach wenigen Jahren hat der Reiz für die Verwandtschaft dann nachgelassen und man kann endlich einmal in Ruhe auf der eigenen Terrasse sitzen. Dann denkt man über die Kosten nach und bemerkt dass die Hütte ja doch viel teurer im Unterhalt ist als man ursprünglich dachte, außerdem hat man noch etwas Ärger mit seinem englischen Nachbarn der gerne seinen Müll bunkert.

So kommt einem der Gedanke des Vermietens: Also schnell die Ferienimmobilie im größten Portal eingestellt, ein realistisch hoher Wochenpreis wird errechnet, keine Hunde, Bettwäsche und Handtücher werden gestellt. Im ersten Jahr schafft man es gerade mal 2 Wochen zu vermieten weil die beste Zeit im Sommer, Ostern und in den Herbstferien von einem selbst oder von engen Verwandten (wohnen gratis) belegt ist. Also müssen die Verwandten auf Juni oder September ausweichen, man selbst gönnt sich nur noch zwei Wochen im Sommer und statt Ostern und Herbst fliegt man nun zu Weihnachten ins Paradies. Da man ja bei den Vermietungen nicht vor Ort sein kann sucht man sich eine vertrauenswürdige Person, ich nenne sie einfach mal Maria, diese soll putzen, Bettwäsche wechseln, waschen + bügeln, Gas holen usw.

Maria wurde vom Kellner empfohlen, no se preocupe señora, ebenso wie der Gärtner, Antonio, der auch den Pool pflegen soll. Maria ist die Schwester vom Gärtner, spricht etwas englisch, hat jetzt Schlüsselgewalt und ist über den Belegungsplan informiert. Wenn die Eigentümer kommen ist das Haus immer sauber, natürlich nicht so als wenn man selbst putzt, der Rasen ist gemäht und das übrige Grün ist so wie es sein soll, sattgrün. Der englische Nachbar sammelt immer noch Müll und beim Haus links daneben sind jetzt junge Holländer eingezogen die jede Nacht zum Tag machen.

Aproposito sattgrün: niemand kann sich erklären warum der Wasserverbrauch so hoch ist, der Gärtner schwört Stein und Bein das er immer nur so viel gießt wie nötig ist und der Wasserverbrauch sicher mit einer Beregnungsanlage erheblich gesenkt werden kann. Gesagt getan, Antonio hat ja einen cuñado der fontanero ist und sehr günstig arbeitet, Beregnungsanlage in Auftrag gegeben. Leider wurde dann doch alles etwas teurer, hubo un gran problema pero no se preocupe señor.

Nach dem achten Jahr möchte man dann auch mal etwas anderes sehen als Spanien, die Kinder wollen schon länger nicht mehr mitfahren, die Kosten sind immer noch hoch obwohl Antonio jetzt nur noch die halbe Zeit im Garten arbeitet. Das mit den Bekannten hat sich auch schon ausgelutscht weil es hier eine hohe Fluktuation gibt und so entschließt man sich zu verkaufen.

Der Makler des Vertrauens erklärt warum die Preise im Moment nicht so hoch sind und darum verkauft man jetzt zum Einstiegspreis. Summa summarum waren das doch eigentlich teure acht Jahre.

Fortsetzung folgt





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