INEM ist der portugiesische Notfalldienst, also die 112 !!
Letzte Woche kam es bei uns zu einem Reitunfall. Als der Reiter aufsitzen wollte, macht das Pferd einen Sprung und der Knauf des Sattels schlug mit aller Wucht gegen die Brust des Reiters. Er krümmte sich vor Schmerzen und konnte kaum atmen. Da sass er denn, nach vorne gebückt wie die Muslims am Freitag in der Moschee. In dieser Stellung hatte er die wenigsten Schmerzen.
Irgendwie habe ich es geschafft ihn in meinem Auto zum Haus zu fahren und auf ein Bett zu platzieren und zwar in der gleichen Stellung. Er hatte riese Schmerzen und so beschloss ich den Notfalldienst anzurufen. Es war 12h11.
Nach 5x klingeln antworte ein Mann. Ich erklärte was passiert war und wo wir wohnen inkl. Postleitzahl. Dann war das Gespräch weg. Ich rief erneut an. wieder 5x klingeln, gleicher Typ und ich erkläre wieder was passiert ist.
Não desligue ! Legen Sie nicht auf. Jetzt klingelt es wieder 1x, 2x etc. beim 12. Mal will ich auflegen als sich gerade eine Frau meldet 'Serviço de emergência'. Ich erkläre zum 3. Mal was passiert ist und gebe meine Adresse durch. Die Antwort: wir schicken jemand. Es war jetzt 12h16
Um 12h56 kommt eine gelbe INEM-Ambulanz angefahren und zwar mit Blaulicht und Sirene. Jetzt wohnen wir recht abgelegen, man kann auch sagen am A.... der Welt und ich fragte mich was soll das denn. Der würde wahrscheinlich auch auf dem Mond mit Blaulicht und Sirene fahren.
Aus dem recht neuen Ambulanz stiegen 3 Feuerwehrleute aus, blaue Hose, rotes Hemd mit Aufdruck Bombeiros Voluntários. 2 Jungs und ein Mädel. Das Einzige was sie bei sich hatten war einen Computer. Ich brachte sie zu dem Verletzten, worauf der Tätowierte von den Dreien sagte, da holen wir lieber mal das Bett. Die Liege wurde ins Zimmer gerollt, auf die Höhe des Bettes gestellt und dann kam der Befehl an den Verletzten: Legen Sie sich darauf!!
Wie denn? Er konnte sich ja nicht bewegen! Ich habe ihn dann cm vor cm auf den Rand des Bettes geschoben und erst dann hat man mir geholfen ihn irgendwie auf die Liege zu bekommen. Er schrie vor Schmerzen. Dann sollte die Matratze aufgeblasen werden. Eine Maschine wurde angeschmissen aber es passierte nichts, bis einer sagt er sollte vielleicht den Deckel zu machen.
Es kam soviel Luft in die Matratze, dass der Verletzte fast zusammen gepresst wurde. Dann wurde die Liege wieder auf normaler Höhe gestellt und aus dem Zimmer gerollt und in das Auto geschoben. 'Wir bringen ihn ins Krankenhaus nach Beja'! Die 3 stiegen ins Auto und ich lief zurück ins Haus. Das Auto fuhr zurück um zu wenden und dann blieb es stehen.
Ich wieder hin, schaute den Fahrer mit Gelfrisur an und der machte die in Portugal übliche Handbewegung: Daumen zum Kehlkopf, Zeigefinger zur Nase und dann das ganze kippen sodass der Daumen zur Nase weist und der Zeigefinger in das Jenseits. Ist der Patient tot, oder das Auto verreckt??
Es war das Letztere. Alle 3 stiegen wieder aus, Motorhaube auf, Zigarette an. Telemóvel her, den Chef anrufen. Ah, Es kommt jetzt eine Ambulanz aus Mértola. Gut. Neuer Anruf vom Chef. Hora do almoço, Mittagessen, es gibt keine Ambulanz zur Zeit. Zwischenzeitlich war ich in die Ambulanz gegangen um mich mit dem Verletzten zu unterhalten. Das Feuerwehrmädel sagt zu mir ich gebe ihm jetzt Sauerstoff, dann kan er besser atmen. Sie nimmt den kleinen Schlauch, weiss aber nicht wie man diesen in die Nase steckt. Der Tätowierte wird gerufen, der es auch nicht weiss, den Schlauch aber in die Nase von meinem Freund steckt und ihm den dünnen Schlauch 3x um die Nase dreht. Es gab keine Klimaanlage und der Patient schwitzte wie verrückt in dem aufgeblasenen Schlauch. Der Gelfrisur-Feuerwehrmann kommt herein, schmeisst noch rechtzeitig die Kippe weg und fragt mich. Hast du einen Startkabel?? Von den 10 Millionen Portugiesen haben wahrscheinlich 10 einen Strartkabel, die hier lebenden Ausländer wahrscheinlich alle. Ich auch. Nur muss man wissen, wie man damit umgeht, was die Feuerwehr aber nicht wusste. Meine Ratschläge wurden nicht gehört, denn es kann ja nicht sein, dass ein Ausländer intelligenter ist als ein Portugiese. Nach eine Viertelstunde hat es dann geklappt. Daraufhin verschwand die Ambulanz mit Blaulicht und Sirene in die menschenleeren Weiten des Baixo Alentejo.
Johan
Letzte Woche kam es bei uns zu einem Reitunfall. Als der Reiter aufsitzen wollte, macht das Pferd einen Sprung und der Knauf des Sattels schlug mit aller Wucht gegen die Brust des Reiters. Er krümmte sich vor Schmerzen und konnte kaum atmen. Da sass er denn, nach vorne gebückt wie die Muslims am Freitag in der Moschee. In dieser Stellung hatte er die wenigsten Schmerzen.
Irgendwie habe ich es geschafft ihn in meinem Auto zum Haus zu fahren und auf ein Bett zu platzieren und zwar in der gleichen Stellung. Er hatte riese Schmerzen und so beschloss ich den Notfalldienst anzurufen. Es war 12h11.
Nach 5x klingeln antworte ein Mann. Ich erklärte was passiert war und wo wir wohnen inkl. Postleitzahl. Dann war das Gespräch weg. Ich rief erneut an. wieder 5x klingeln, gleicher Typ und ich erkläre wieder was passiert ist.
Não desligue ! Legen Sie nicht auf. Jetzt klingelt es wieder 1x, 2x etc. beim 12. Mal will ich auflegen als sich gerade eine Frau meldet 'Serviço de emergência'. Ich erkläre zum 3. Mal was passiert ist und gebe meine Adresse durch. Die Antwort: wir schicken jemand. Es war jetzt 12h16
Um 12h56 kommt eine gelbe INEM-Ambulanz angefahren und zwar mit Blaulicht und Sirene. Jetzt wohnen wir recht abgelegen, man kann auch sagen am A.... der Welt und ich fragte mich was soll das denn. Der würde wahrscheinlich auch auf dem Mond mit Blaulicht und Sirene fahren.
Aus dem recht neuen Ambulanz stiegen 3 Feuerwehrleute aus, blaue Hose, rotes Hemd mit Aufdruck Bombeiros Voluntários. 2 Jungs und ein Mädel. Das Einzige was sie bei sich hatten war einen Computer. Ich brachte sie zu dem Verletzten, worauf der Tätowierte von den Dreien sagte, da holen wir lieber mal das Bett. Die Liege wurde ins Zimmer gerollt, auf die Höhe des Bettes gestellt und dann kam der Befehl an den Verletzten: Legen Sie sich darauf!!
Wie denn? Er konnte sich ja nicht bewegen! Ich habe ihn dann cm vor cm auf den Rand des Bettes geschoben und erst dann hat man mir geholfen ihn irgendwie auf die Liege zu bekommen. Er schrie vor Schmerzen. Dann sollte die Matratze aufgeblasen werden. Eine Maschine wurde angeschmissen aber es passierte nichts, bis einer sagt er sollte vielleicht den Deckel zu machen.
Es kam soviel Luft in die Matratze, dass der Verletzte fast zusammen gepresst wurde. Dann wurde die Liege wieder auf normaler Höhe gestellt und aus dem Zimmer gerollt und in das Auto geschoben. 'Wir bringen ihn ins Krankenhaus nach Beja'! Die 3 stiegen ins Auto und ich lief zurück ins Haus. Das Auto fuhr zurück um zu wenden und dann blieb es stehen.
Ich wieder hin, schaute den Fahrer mit Gelfrisur an und der machte die in Portugal übliche Handbewegung: Daumen zum Kehlkopf, Zeigefinger zur Nase und dann das ganze kippen sodass der Daumen zur Nase weist und der Zeigefinger in das Jenseits. Ist der Patient tot, oder das Auto verreckt??
Es war das Letztere. Alle 3 stiegen wieder aus, Motorhaube auf, Zigarette an. Telemóvel her, den Chef anrufen. Ah, Es kommt jetzt eine Ambulanz aus Mértola. Gut. Neuer Anruf vom Chef. Hora do almoço, Mittagessen, es gibt keine Ambulanz zur Zeit. Zwischenzeitlich war ich in die Ambulanz gegangen um mich mit dem Verletzten zu unterhalten. Das Feuerwehrmädel sagt zu mir ich gebe ihm jetzt Sauerstoff, dann kan er besser atmen. Sie nimmt den kleinen Schlauch, weiss aber nicht wie man diesen in die Nase steckt. Der Tätowierte wird gerufen, der es auch nicht weiss, den Schlauch aber in die Nase von meinem Freund steckt und ihm den dünnen Schlauch 3x um die Nase dreht. Es gab keine Klimaanlage und der Patient schwitzte wie verrückt in dem aufgeblasenen Schlauch. Der Gelfrisur-Feuerwehrmann kommt herein, schmeisst noch rechtzeitig die Kippe weg und fragt mich. Hast du einen Startkabel?? Von den 10 Millionen Portugiesen haben wahrscheinlich 10 einen Strartkabel, die hier lebenden Ausländer wahrscheinlich alle. Ich auch. Nur muss man wissen, wie man damit umgeht, was die Feuerwehr aber nicht wusste. Meine Ratschläge wurden nicht gehört, denn es kann ja nicht sein, dass ein Ausländer intelligenter ist als ein Portugiese. Nach eine Viertelstunde hat es dann geklappt. Daraufhin verschwand die Ambulanz mit Blaulicht und Sirene in die menschenleeren Weiten des Baixo Alentejo.
Johan
INEM, nicht lachen es ist wirklich traurig
Aucun commentaire:
Enregistrer un commentaire