Jetzt habe ich es doch gewagt :mussweg: ich habe ein Tagebuch eröffnet :panik:
Eigentlich wollte ich ja damit warten, bis ich schwanger bin, aber Frau ist ja bekanntlich sehr ungeduldig :flöt: Außerdem schwirren einfach zu viele Gedanken in meinem Kopf, die ich hier festhalten möchte, denn wie ich immer zu pflegen sage: Zum schweigen fehlen mir die richtigen Worte! :lach:
Also, ❤️Lich willkommen in meinem Tagebuch :winke:
Ich möchte das Tagebuch dazu nutzen, meine Gedanken, Gefühle und Ängste niederzuschreiben und mit euch zu teilen.
Ich freue mich über jeden Besucher und fleissige/aktive Mitleser, die mich auf unserem etwas "anderen" Weg zu unserem Wunschkind begleiten möchten :)
Bitte macht es euch bequem, nehmt euch eine Decke und Kekse, denn jetzt könnte es etwas länger werden :mussweg:
Wie alles begann....
Mein Mann und ich haben uns vor ungefähr 11 Jahren im Urlaub in der Türkei kennengelernt, denn wie sich herausstellte, haben unsere Eltern im selben Ferienort ein Ferienhaus.
Schnell freundeten wir uns an und verbrachten einen schönen Urlaub zusammen - mehr lief aber nicht :D
Zurück in Deutschland, er lebt in Bayern, ich in Nrw, hielten wir weiterhin Kontakt. Wir schafften es 3 Jahre hintereinander unseren Urlaub so zu legen, dass wir zur selben Zeit in der Türkei waren. 2008 haute es dann aber nicht hin und wir beschlossen, uns in Deutschland zu treffen.
Er kam übers Wochenende nach Dortmund und was soll ich sagen? Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert und plötzlich hat's boom gemacht :hearts: wir zwei verliebten uns und waren von da an unzertrennlich!
Natürlich war es sehr schwierig, weil uns 620 km trennten. Er war gerade mitten Berufsleben und ich hatte mein Bachelorstudium angefangen. Trotzdem hielt unsere Beziehung dem Alltag und der Entfernung stand.
Wir wussten das wir zusammengehören, also machten wir Nägel mit Köpfen: Im November'09 feierten wir Verlobung und im September'10 haben wir geheiratet ❤️ ich zog nach Bayern und es begann ein komplett neues Leben für mich...
Uns beiden war klar, dass wir irgendwann Kindern haben wollen. Relativ früh hörte ich mit der Pille auf. Der "offizielle Hibbel-Beginn" war aber erst 2012. Wir hörten sogar mit dem Rauchen auf, was wir erfolgreich bis heute durchziehen :cool: mir war klar, dass es dauern kann, bis ich schwanger werde und 1 Jahr "üben" völlig normal ist. Doch als sich nach mehreren Monaten voller Enttäuschung und negativen Schwangerschaftstests nichts tat, ging ich zu meiner Frauenärztin.
Wir machten die üblichen Untersuchungen: Hormoncheck, Zyklusmonitoring etc., jedoch gab es keine Auffälligkeiten. Soweit schien alles in Ordnung zu sein. Also versuchten wir es weiter. Als ich nach einem Jahr immer noch nicht schwanger war, ging ich wieder zu meiner Frauenärztin. Ich bekam einfach nicht den Gedanken los, dass etwas nicht mit mir stimmte :( jedoch konnte sie nichts tun und riet mir, meinen Mann zum Urologen zu schicken.
Also ging mein Mann zum Urologen. Ich schaute mich derweil schon nach Kinderwunschpraxen um, weil ich davon überzeugt war, dass das Problem an mir liegt und wir nur mit Kinderwunschhilfe ein Kind bekommen würden - doch es kam ganz anders....
Das Spermiogramm meines Mannes war ganz schlecht :weinen: es konnten keine Spermien gefunden werden! Kein einziges - null! :traurig: mein Mann hat Azoospermie! uns riss es den Boden unter den Füssen weg. Wie konnte das sein? Würden wir nie Kinder bekommen können?
Das ein Mann wenige oder unbewegliche Spermien haben kann, hatte ich schon gehört, aber gar keine Spermien?! :dunce:
Der Urologe empfahl uns, zu einem Spezialisten zu gehen, um dort noch weitere Spermiogramme machen zu lassen und ggf. weitere Untersuchungen.
Meinen Mann traf die Diagnose knallhart und er wollte erstmal Abstand von dem ganzen Thema :( also wartete ich....
Schließlich einigten wir uns darauf, im September'13, wir hatten nämlich unseren 4-Wöchigen Urlaub im August geplant, zu dem Andrologen zu gehen, den uns der Urologe empfohlen hatte. Wir bekamen die Diagnose Ende Februar, bis September war es noch soooo lang! Ich übte mich also in Geduld!
Im September endlich war es dann soweit, wir gingen zum Andrologen! leider waren die Arztbesuche ziemlich ernüchternd. Es wurden 3 weitere Spermiogramme gemacht, in denen ebenfalls nichts gefunden wurde. Weitere körperliche Untersuchungen zeigten keine Auffälligkeiten. Wir sollten uns an eine Kiwupraxis wenden :mad:
Ich machte einen Termin in der Kiwupraxis meiner Wahl. Glücklicherweise bekamen wir einen zeitnahen Termin im November. Der Arzt war sehr nett und klärte uns darüber auf, dass nur eine Tese für uns in Frage käme, sprich, mein Mann müsste sich einer Op unterziehen, bei der die Hoden freigelegt werden, um Geweproben zu entnehmen, in denen anschließend nach Spermien gesucht wird. Wenn die Tese erfolgreich ist, können wir eine ICSI machen. Der Arzt erklärte uns auch, dass, wenn keine Spermien bei der Tese gefunden werden, wir alternativ noch die Möglichkeit der Samenspende haben. Mein Mann winkte damals ab und sagte, dass dies gar nicht in Frage käme!
Uns beiden wurde ganz viel Blut abgezapft und ein kleiner Genetiktest wurde bei uns durchgeführt, der zum Glück keine Auffälligkeiten aufwies.
Vor der Tese musste mein Mann auch in der Kiwupraxis Spermaproben abgeben, deren Ergebnisse leider wieder ohne Spermien waren :( also planten wir die Tese! Unser Kiwuarzt überwies uns an den Urologen, mit dem sie zusammen arbeiten, der die Tese machen sollte.
Und plötzlich war der Traum, ein Kind zu bekommen und eine Familie zu gründen zum greifen nah!
Am 05.02.14 war es soweit - mein Mann unterzog sich der Op! Einen Tag zuvor ging es mir total schlecht, ich bekam Angst :( was ist, wenn auch in der Tese nichts gefunden wird? Würden wir jemals Kinder haben :weinen: es war einfach schrecklich! In der Nacht schliefen wir beide recht wenig. Am nächsten Tag fuhren wir in die Klinik. Mein Mann wurde mit in den Op-Raum genommen, ich wartete im Wartezimmer. Einige Minuten später kam der Urologe und fragte nach Unterlagen aus der Kiwupraxis. Alles was wir hatten, hatte mein Mann ihm schon gegeben. Es fehlte aber ein Bogen, den er ausfüllen musste und wir hatten keinen passenden Behälter für die Geweproben, die ich anschließend zur Untersuchung in die Kiwupraxis bringen musste. Ich war den Tränen nahe :traurig: mein Mann war einen Tag zuvor und 4 Tage vorher in unserer Kiwupraxis zum Blutabnehmen, die wussten das die Tese heute ist, wieso fehlten uns jetzt die 2 Sachen? :mad: wieder schlichen sich böse Gedanken ein. Der Urologe beruhigte mich. Er würde mir schon einen passenden Behälter gegeben zum Transport und die Kiwupraxis solle einfach den fehlenden Bogen faxen, damit er ihn ausfüllen kann.
Nach der Op flitzte ich in die Praxis, gab die Proben ab, bekam den fehlenden Bogen und eilte wieder in die Klinik. Ich wollte zurück sein, bevor mein Mann aufwachte. Als mein Mann aus dem Aufwachsaal kam, fiel ich ihm weinend um den Hals! Der Urologe war guter Dinge und machte uns Mut, dass es gut aussieht. Wir sollten noch am selben Tag das Ergebnis von der Kiwupraxis bekommen. Wir fuhren nach Hause und frühstückten erstmal. Danach legte sich mein Manm schlafen. Ich blieb bei ihm, Handy und Haustelefon in greifbarer Nähe - doch der ersehnte Anruf kam nicht! Am nächsten Tag mussten wir wieder zu dem Urologen zur Wundkontrolle. Er erkundigte sich, ob wir schon das Ergebnis hatten. Er beruhigte uns, dass wir heute bestimmt gute Nachrichten bekommen würden.
Als wir wieder Zuhause waren, legte mein Mann sich auf die Couch. Ich war gerade in der Küche, um uns etwas zum trinken zu holen, als der Anruf kam. Zitternd ging ich dran. Es war unser Kiwuarzt! Er teilte mir mit, dass auch in den Geweproben keine Spermien gefunden wurden :traurig: er empfahl uns, einen Termin zu machen, damit wir das Ergebnis besprechen können. Für mich brach in diesem Augenblick die Welt zusammen...
Der Traum von einem gemeinsamen Kind war geplatzt!
Mein Mann war auch vollkommen fertig. Tagelang weinte ich und konnte es nicht verstehen. Wir werden nie gemeinsame Kinder haben, niemals :weinen: eine Woche später waren wir zur Besprechung der Ergebnisse in der Praxis. Da mein Mann als Baby einen Hodenhochstand hatte, er war auch ein Frühchen (das erfuhren wir recht spät von meiner Schwiegermutter) bilden seine Hoden keine Spermien :traurig: unser Kiwuarzt konnte leider nichts mehr für uns tun. Von einer zweiten Tese riet er uns ab, da die Chancen schlecht stehen, Spermien zu finden und es durch eine weitere Op zur Verkleinerung der Hoden kommt. Stattdessen empfahl er uns den Weg der Samenspende zu gehen. Er gab uns die Kontaktdaten eines Arztes, der Behandlungen mit Spendersamen durchführte.
Tage, Wochen und Monate vergingen, doch meine Wunden heilten nicht. Der Gedanke nie Kinder mit meinem Mann haben zu können, machte mich wahnsinnig. Ständig heulte ich, fiel in ein tiefes Loch und distanzierte mich von allem und jedem. Mein Mann schlug vor, einen Termin bei der Samenbank zu machen, um uns einen Eindruck zu machen. Ich zögerte...wollte ich das wirklich? wollte mein Mann das? Wir machten also einen Termin bei der Samenbank. Als wir dort im Wartezimmer saßen, haderte ich. Es war ein komisches Gefühl. Der Termin war aber ok. Der Arzt war sehr nett. Er klärte uns auf, wie alles ablief und gab uns Unterlagen mit, die wir an die Praxis zurück schicken sollten, wenn wir uns denn dafür entschieden, den Weg der Samenspende zu gehen.
Da ich mich anfangs nicht dafür begeistern konnte, recherchierte ich im Internet. Ich stieß auf einen Arzt, der gar nicht so weit weg war. Er machte eine andere Art von Tese-Op's, die sich Miko-Tese nannte und sehr viel versprechend klang. Bei der Mikro-Tese werden zwar auch die Hoden geöffnet, aber es wird nicht beliebig Gewebe entnommen, sondern es wird nach Spermien gesucht. Also machten wir einen Termin bei dem Arzt um uns genauer darüber zu informieren. Im April gingen wir also zu dem Arzt. Leider sah der Arzt aufgrund des Hodenhochstands, den mein Mann erlitt, keine Chancen, per Mikro-Tese Spermien zu finden. Er meinte, etwas, was fast 30 Jahre zurückliegt, kann man nicht rückgängig machen :( er sah die Chancen bei etwa 7 % :weinen:
Traurig und völlig entmutigt verließen wir die Praxis. Ich fiel in ein noch tieferes Loch. Wir entschlossen uns, zunächst nichts zu tun, damit wir uns erst einmal fangen konnten.
Im juli'14 sprach mein Mann dann von selbst das Thema Samenspende an und fragte, ob wir es nicht wagen wollten :eek: ich war völlig perplex! Wollte er das wirklich? Würden wir das schaffen?
Wir holten die Unterlagen von der Samenbank hervor und schauten sie uns genauer an. Ich musste einige Untersuchungen machen lassen, die ich beim Hausarzt durchführen lassen konnte. Mein Mann musste sich Blutabnehmen lassen, damit wir seine Blutgruppe erfuhren. Tagelang sprachen wir darüber! Wir wollten es wagen. Wir zwei lieben uns so sehr. Wieso sollte mein Mann nicht ein Kind lieben können, dass ich austrage? Natürlich würde es nicht seine Gene haben, ihm nicht ähnlich sehen aber viel wichtiger ist doch, dass wir das Kind zusammen groß ziehen möchten. Es würde trotzdem unser Kind sein!
Also füllten wir die Unterlagen aus, gaben alles dazu, was die Samenbank anforderte und schickten sie ab. Etwa eine Woche später kam der Anruf: Sie hatten unseren Spender gefunden! Da meine Periode gerade vorüber war, machten wir einen Termin zum Ultraschall und zur Besprechung. Dort erfuhren wir mehr über den Spender: er ist etwa 1,80 groß, dunkelhaarig, hat braune Augen und ist handwerklich begabt. Er hat auch die selbe Blutgruppe wie mein Mann und zudem auch unsere Wunschnationalität! Wir waren zufrieden mit der Auswahl und entschieden uns für diesen Spender.
Die ersten Termine waren noch recht seltsam. Jedoch wurden wir von Mal zu Mal entspannter - wozu unser behandelnder Arzt viel beitrug! Er besteht immer darauf, dass mein Mann mit ins Behandlungszimmer kommt und hat uns beim ersten Mal den kompletten Ablauf genau erklärt.
Klar ist dieser Weg anders und viel schwerer aber jetzt haben wir 5 HI's hinter uns, die leider alle negativ waren. Heute gehen wir viel besser mit unserer Situation um. Mittlerweile ist es wie eine ganz normale Kinderwunschbehandlung für uns.
Unsere letzte HI war am 20.01., gestern habe ich leider negativ getestet. Da es bereits unsere 5. HI war, werden wir nun eine Bauchspiegelung machen. Nächsten Dienstag, am 10.02. habe ich den Besprechungstermin. Ich hoffe das es nach der Bauchspiegelung recht bald klappt und nichts böses vorliegt, denn mein Mann & ich können es kaum erwarten das ich kugel :)
Eigentlich wollte ich ja damit warten, bis ich schwanger bin, aber Frau ist ja bekanntlich sehr ungeduldig :flöt: Außerdem schwirren einfach zu viele Gedanken in meinem Kopf, die ich hier festhalten möchte, denn wie ich immer zu pflegen sage: Zum schweigen fehlen mir die richtigen Worte! :lach:
Also, ❤️Lich willkommen in meinem Tagebuch :winke:
Ich möchte das Tagebuch dazu nutzen, meine Gedanken, Gefühle und Ängste niederzuschreiben und mit euch zu teilen.
Ich freue mich über jeden Besucher und fleissige/aktive Mitleser, die mich auf unserem etwas "anderen" Weg zu unserem Wunschkind begleiten möchten :)
Bitte macht es euch bequem, nehmt euch eine Decke und Kekse, denn jetzt könnte es etwas länger werden :mussweg:
Wie alles begann....
Mein Mann und ich haben uns vor ungefähr 11 Jahren im Urlaub in der Türkei kennengelernt, denn wie sich herausstellte, haben unsere Eltern im selben Ferienort ein Ferienhaus.
Schnell freundeten wir uns an und verbrachten einen schönen Urlaub zusammen - mehr lief aber nicht :D
Zurück in Deutschland, er lebt in Bayern, ich in Nrw, hielten wir weiterhin Kontakt. Wir schafften es 3 Jahre hintereinander unseren Urlaub so zu legen, dass wir zur selben Zeit in der Türkei waren. 2008 haute es dann aber nicht hin und wir beschlossen, uns in Deutschland zu treffen.
Er kam übers Wochenende nach Dortmund und was soll ich sagen? Tausendmal berührt, tausendmal ist nichts passiert und plötzlich hat's boom gemacht :hearts: wir zwei verliebten uns und waren von da an unzertrennlich!
Natürlich war es sehr schwierig, weil uns 620 km trennten. Er war gerade mitten Berufsleben und ich hatte mein Bachelorstudium angefangen. Trotzdem hielt unsere Beziehung dem Alltag und der Entfernung stand.
Wir wussten das wir zusammengehören, also machten wir Nägel mit Köpfen: Im November'09 feierten wir Verlobung und im September'10 haben wir geheiratet ❤️ ich zog nach Bayern und es begann ein komplett neues Leben für mich...
Uns beiden war klar, dass wir irgendwann Kindern haben wollen. Relativ früh hörte ich mit der Pille auf. Der "offizielle Hibbel-Beginn" war aber erst 2012. Wir hörten sogar mit dem Rauchen auf, was wir erfolgreich bis heute durchziehen :cool: mir war klar, dass es dauern kann, bis ich schwanger werde und 1 Jahr "üben" völlig normal ist. Doch als sich nach mehreren Monaten voller Enttäuschung und negativen Schwangerschaftstests nichts tat, ging ich zu meiner Frauenärztin.
Wir machten die üblichen Untersuchungen: Hormoncheck, Zyklusmonitoring etc., jedoch gab es keine Auffälligkeiten. Soweit schien alles in Ordnung zu sein. Also versuchten wir es weiter. Als ich nach einem Jahr immer noch nicht schwanger war, ging ich wieder zu meiner Frauenärztin. Ich bekam einfach nicht den Gedanken los, dass etwas nicht mit mir stimmte :( jedoch konnte sie nichts tun und riet mir, meinen Mann zum Urologen zu schicken.
Also ging mein Mann zum Urologen. Ich schaute mich derweil schon nach Kinderwunschpraxen um, weil ich davon überzeugt war, dass das Problem an mir liegt und wir nur mit Kinderwunschhilfe ein Kind bekommen würden - doch es kam ganz anders....
Das Spermiogramm meines Mannes war ganz schlecht :weinen: es konnten keine Spermien gefunden werden! Kein einziges - null! :traurig: mein Mann hat Azoospermie! uns riss es den Boden unter den Füssen weg. Wie konnte das sein? Würden wir nie Kinder bekommen können?
Das ein Mann wenige oder unbewegliche Spermien haben kann, hatte ich schon gehört, aber gar keine Spermien?! :dunce:
Der Urologe empfahl uns, zu einem Spezialisten zu gehen, um dort noch weitere Spermiogramme machen zu lassen und ggf. weitere Untersuchungen.
Meinen Mann traf die Diagnose knallhart und er wollte erstmal Abstand von dem ganzen Thema :( also wartete ich....
Schließlich einigten wir uns darauf, im September'13, wir hatten nämlich unseren 4-Wöchigen Urlaub im August geplant, zu dem Andrologen zu gehen, den uns der Urologe empfohlen hatte. Wir bekamen die Diagnose Ende Februar, bis September war es noch soooo lang! Ich übte mich also in Geduld!
Im September endlich war es dann soweit, wir gingen zum Andrologen! leider waren die Arztbesuche ziemlich ernüchternd. Es wurden 3 weitere Spermiogramme gemacht, in denen ebenfalls nichts gefunden wurde. Weitere körperliche Untersuchungen zeigten keine Auffälligkeiten. Wir sollten uns an eine Kiwupraxis wenden :mad:
Ich machte einen Termin in der Kiwupraxis meiner Wahl. Glücklicherweise bekamen wir einen zeitnahen Termin im November. Der Arzt war sehr nett und klärte uns darüber auf, dass nur eine Tese für uns in Frage käme, sprich, mein Mann müsste sich einer Op unterziehen, bei der die Hoden freigelegt werden, um Geweproben zu entnehmen, in denen anschließend nach Spermien gesucht wird. Wenn die Tese erfolgreich ist, können wir eine ICSI machen. Der Arzt erklärte uns auch, dass, wenn keine Spermien bei der Tese gefunden werden, wir alternativ noch die Möglichkeit der Samenspende haben. Mein Mann winkte damals ab und sagte, dass dies gar nicht in Frage käme!
Uns beiden wurde ganz viel Blut abgezapft und ein kleiner Genetiktest wurde bei uns durchgeführt, der zum Glück keine Auffälligkeiten aufwies.
Vor der Tese musste mein Mann auch in der Kiwupraxis Spermaproben abgeben, deren Ergebnisse leider wieder ohne Spermien waren :( also planten wir die Tese! Unser Kiwuarzt überwies uns an den Urologen, mit dem sie zusammen arbeiten, der die Tese machen sollte.
Und plötzlich war der Traum, ein Kind zu bekommen und eine Familie zu gründen zum greifen nah!
Am 05.02.14 war es soweit - mein Mann unterzog sich der Op! Einen Tag zuvor ging es mir total schlecht, ich bekam Angst :( was ist, wenn auch in der Tese nichts gefunden wird? Würden wir jemals Kinder haben :weinen: es war einfach schrecklich! In der Nacht schliefen wir beide recht wenig. Am nächsten Tag fuhren wir in die Klinik. Mein Mann wurde mit in den Op-Raum genommen, ich wartete im Wartezimmer. Einige Minuten später kam der Urologe und fragte nach Unterlagen aus der Kiwupraxis. Alles was wir hatten, hatte mein Mann ihm schon gegeben. Es fehlte aber ein Bogen, den er ausfüllen musste und wir hatten keinen passenden Behälter für die Geweproben, die ich anschließend zur Untersuchung in die Kiwupraxis bringen musste. Ich war den Tränen nahe :traurig: mein Mann war einen Tag zuvor und 4 Tage vorher in unserer Kiwupraxis zum Blutabnehmen, die wussten das die Tese heute ist, wieso fehlten uns jetzt die 2 Sachen? :mad: wieder schlichen sich böse Gedanken ein. Der Urologe beruhigte mich. Er würde mir schon einen passenden Behälter gegeben zum Transport und die Kiwupraxis solle einfach den fehlenden Bogen faxen, damit er ihn ausfüllen kann.
Nach der Op flitzte ich in die Praxis, gab die Proben ab, bekam den fehlenden Bogen und eilte wieder in die Klinik. Ich wollte zurück sein, bevor mein Mann aufwachte. Als mein Mann aus dem Aufwachsaal kam, fiel ich ihm weinend um den Hals! Der Urologe war guter Dinge und machte uns Mut, dass es gut aussieht. Wir sollten noch am selben Tag das Ergebnis von der Kiwupraxis bekommen. Wir fuhren nach Hause und frühstückten erstmal. Danach legte sich mein Manm schlafen. Ich blieb bei ihm, Handy und Haustelefon in greifbarer Nähe - doch der ersehnte Anruf kam nicht! Am nächsten Tag mussten wir wieder zu dem Urologen zur Wundkontrolle. Er erkundigte sich, ob wir schon das Ergebnis hatten. Er beruhigte uns, dass wir heute bestimmt gute Nachrichten bekommen würden.
Als wir wieder Zuhause waren, legte mein Mann sich auf die Couch. Ich war gerade in der Küche, um uns etwas zum trinken zu holen, als der Anruf kam. Zitternd ging ich dran. Es war unser Kiwuarzt! Er teilte mir mit, dass auch in den Geweproben keine Spermien gefunden wurden :traurig: er empfahl uns, einen Termin zu machen, damit wir das Ergebnis besprechen können. Für mich brach in diesem Augenblick die Welt zusammen...
Der Traum von einem gemeinsamen Kind war geplatzt!
Mein Mann war auch vollkommen fertig. Tagelang weinte ich und konnte es nicht verstehen. Wir werden nie gemeinsame Kinder haben, niemals :weinen: eine Woche später waren wir zur Besprechung der Ergebnisse in der Praxis. Da mein Mann als Baby einen Hodenhochstand hatte, er war auch ein Frühchen (das erfuhren wir recht spät von meiner Schwiegermutter) bilden seine Hoden keine Spermien :traurig: unser Kiwuarzt konnte leider nichts mehr für uns tun. Von einer zweiten Tese riet er uns ab, da die Chancen schlecht stehen, Spermien zu finden und es durch eine weitere Op zur Verkleinerung der Hoden kommt. Stattdessen empfahl er uns den Weg der Samenspende zu gehen. Er gab uns die Kontaktdaten eines Arztes, der Behandlungen mit Spendersamen durchführte.
Tage, Wochen und Monate vergingen, doch meine Wunden heilten nicht. Der Gedanke nie Kinder mit meinem Mann haben zu können, machte mich wahnsinnig. Ständig heulte ich, fiel in ein tiefes Loch und distanzierte mich von allem und jedem. Mein Mann schlug vor, einen Termin bei der Samenbank zu machen, um uns einen Eindruck zu machen. Ich zögerte...wollte ich das wirklich? wollte mein Mann das? Wir machten also einen Termin bei der Samenbank. Als wir dort im Wartezimmer saßen, haderte ich. Es war ein komisches Gefühl. Der Termin war aber ok. Der Arzt war sehr nett. Er klärte uns auf, wie alles ablief und gab uns Unterlagen mit, die wir an die Praxis zurück schicken sollten, wenn wir uns denn dafür entschieden, den Weg der Samenspende zu gehen.
Da ich mich anfangs nicht dafür begeistern konnte, recherchierte ich im Internet. Ich stieß auf einen Arzt, der gar nicht so weit weg war. Er machte eine andere Art von Tese-Op's, die sich Miko-Tese nannte und sehr viel versprechend klang. Bei der Mikro-Tese werden zwar auch die Hoden geöffnet, aber es wird nicht beliebig Gewebe entnommen, sondern es wird nach Spermien gesucht. Also machten wir einen Termin bei dem Arzt um uns genauer darüber zu informieren. Im April gingen wir also zu dem Arzt. Leider sah der Arzt aufgrund des Hodenhochstands, den mein Mann erlitt, keine Chancen, per Mikro-Tese Spermien zu finden. Er meinte, etwas, was fast 30 Jahre zurückliegt, kann man nicht rückgängig machen :( er sah die Chancen bei etwa 7 % :weinen:
Traurig und völlig entmutigt verließen wir die Praxis. Ich fiel in ein noch tieferes Loch. Wir entschlossen uns, zunächst nichts zu tun, damit wir uns erst einmal fangen konnten.
Im juli'14 sprach mein Mann dann von selbst das Thema Samenspende an und fragte, ob wir es nicht wagen wollten :eek: ich war völlig perplex! Wollte er das wirklich? Würden wir das schaffen?
Wir holten die Unterlagen von der Samenbank hervor und schauten sie uns genauer an. Ich musste einige Untersuchungen machen lassen, die ich beim Hausarzt durchführen lassen konnte. Mein Mann musste sich Blutabnehmen lassen, damit wir seine Blutgruppe erfuhren. Tagelang sprachen wir darüber! Wir wollten es wagen. Wir zwei lieben uns so sehr. Wieso sollte mein Mann nicht ein Kind lieben können, dass ich austrage? Natürlich würde es nicht seine Gene haben, ihm nicht ähnlich sehen aber viel wichtiger ist doch, dass wir das Kind zusammen groß ziehen möchten. Es würde trotzdem unser Kind sein!
Also füllten wir die Unterlagen aus, gaben alles dazu, was die Samenbank anforderte und schickten sie ab. Etwa eine Woche später kam der Anruf: Sie hatten unseren Spender gefunden! Da meine Periode gerade vorüber war, machten wir einen Termin zum Ultraschall und zur Besprechung. Dort erfuhren wir mehr über den Spender: er ist etwa 1,80 groß, dunkelhaarig, hat braune Augen und ist handwerklich begabt. Er hat auch die selbe Blutgruppe wie mein Mann und zudem auch unsere Wunschnationalität! Wir waren zufrieden mit der Auswahl und entschieden uns für diesen Spender.
Die ersten Termine waren noch recht seltsam. Jedoch wurden wir von Mal zu Mal entspannter - wozu unser behandelnder Arzt viel beitrug! Er besteht immer darauf, dass mein Mann mit ins Behandlungszimmer kommt und hat uns beim ersten Mal den kompletten Ablauf genau erklärt.
Klar ist dieser Weg anders und viel schwerer aber jetzt haben wir 5 HI's hinter uns, die leider alle negativ waren. Heute gehen wir viel besser mit unserer Situation um. Mittlerweile ist es wie eine ganz normale Kinderwunschbehandlung für uns.
Unsere letzte HI war am 20.01., gestern habe ich leider negativ getestet. Da es bereits unsere 5. HI war, werden wir nun eine Bauchspiegelung machen. Nächsten Dienstag, am 10.02. habe ich den Besprechungstermin. Ich hoffe das es nach der Bauchspiegelung recht bald klappt und nichts böses vorliegt, denn mein Mann & ich können es kaum erwarten das ich kugel :)
Wir liegen lachend in den Trümmern
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