mercredi 4 février 2015

Wenn einer der Zwillinge den Mietvertrag kündigt ;)

So dann setze ich mich jetzt auch mal an meinen Geburtsbericht bevor die Erinnerung immer blasser wird. :D



Die Schwangerschaft mit den Zwillingen war alles in allem echt schön und unkompliziert. Zum Ende hin wurden die Wehwechen zwar immer mehr waren aber auszuhalten.



Alles fing damit an das ich in der 32. Woche von meiner Frauenärztin ins Krankenhaus überwiesen wurde. Grund war das mein Gmh sich weiter verkürzt hatte und die Gefahr einer Frühgeburt da war. So musste ich zur Lungenreife dort über das Wochenende dort bleiben. Dort lernte ich dann auch schon die Hebammen und Ärzte kennen die mich während der Geburt begleiten würden :D



Zu diesem Zeitpunkt war ich noch fest der Überzeugung das ich es definitiv bis 2015 schaffen werde.



Die Wochen vergingen und am 17.12.2014 war noch abends meine Hebamme bei mir zu Hause. Wir haben wieder das übliche gemacht. Sie hat nach den beiden getastet und befand das alles in Ordnung sei und die Kleinen sich ruhig noch Zeit lassen sollten.

Ich verabschiedete mich mit den Worten "Wenn was sein sollte, melde ich mich bei dir."! Diesen Satz hat mir meine Hebamme hinterher nochmal wiederholt und meinte daraufhin das sie sicher war das es die nächsten Tage soweit ist! Warum? Weil ich vorher immer nur gesagt habe "Bis nächstes Mal!" und dieser Satz war sie von mir nicht gewohnt :D Sie meinte ich muss vorher was geahnt haben innerlich! :)



Hier einzuwerfen ist noch das wir große Probleme mit den Betten hatten. Das heißt ein hiesiger Babyladen hatte es bis zur 34. Woche nicht geschafft uns Babybetten zu verkaufen die mängelfrei sind. So sind wir auch an diesem Abend noch dort hingefahren um endlich abzuklären was denn nun gebacken wäre. Dort wurde ich schon mit riesigen Augen angeschaut, als ich mit meiner riesen Trommel reinmaschierte. Jeder dachte wohl ich würde jeden Moment gebähren :lol:

Nach langer Diskussion und der Anmerkung das wir nicht mehr viel Zeit hätten (wussten wir da innerlich schon was??) einigten wir uns auf Umtausch der Betten mit einer anderen Marke und sind zufrieden nach Hause. Dort aßen wir noch gemütlich was und gingen zeitig ins Bett.



Gegen 3 Uhr wurde ich obligatorisch wach zum Toilettengang. Dort wunderte ich mich schon darüber das ich so tröpfelte und dachte noch ich werde jetzt langsam inkontinent. Naja ab zurück ins Bett gewackelt. Auf dem Weg dorthin tröpfelte es weiter und ich taste zwischen den Beinen. Als ich die Hand mir ansah schwante mir böses. Dort war Blut :panik:

Ich versuchte ruhig meinen Mann zu wecken. Ich sagte ihm das ich leicht blutete und lieber in KH möchte um das abzuklären. Er saß daraufhin senkrecht im Bett und machte solche :eek: Augen.

In dem Moment wo ich mich zu ihm nochmal setzen wollte machte es platsch und in Stand in einer riesen Pfütze. Da hat wohl jemand den Mietvertrag gekündigt und wollte noch in 2014 geboren werden. :lach:



Leicht panisch aber immer im Versuch mich selber runterzubringen, packten wir alles Notwendige zusammen. Ich stopfte mir ein Handtuch zwischen die Beine und zog mir eine Jogginghose an. Egal wie ich aussehe, hauptsache praktisch! :D



Das laufen fiel mir dank Handtuch sehr schwer und das sitzen bereitete mir im Auto auch keine Freude :( aber da musste ich jetzt durch.

Mein Mann fuhr uns, zwar schneller als man durfte, ins KH und bugsierte mich Richtung Kreissaal.



Dort wurde ich von Hebamme Rosemarie begrüßt und erstmal mit Einlagen ausgestattet und ans Ctg gehängt. Dort war nichts aber auch nichts zu sehen, was ansatzweise nach Wehen aussah. :lach: Zwischenzeitlich wurde der diensthabende Arzt informiert und mir einen Zugang gelegt.

Der Arzt kam in seiner gewohnt lässigen uns leicht verschlafenen Art reingeschlurfft und bat mich zum Ultraschall. Zwischenzeitlich war dann auch Schichtwechsel und ich bekam Hebamme Anna an die Seite gestellt. Echt eine zuckersüße!



Seit Anfang der SS lag einer der Zwillinge immer mit Kopf nach unten im Becken und der andere quer darüber :D! Das hatte sich bis zu diesem Abend auch nicht geändert, sodass nur ein Kaiserschnitt in Frage kam.



Aufklärungsgespräch wurde dann noch abgehalten, ich wurde nachrasiert :rolleyes: und dann Richtung Op geschoben. Der Weg kam mir so elendig lang vor.

Am Eingang verabschiedete sich dann mein Mann um sich in einem anderen Raum (zusammen mit den Ärzten) umzuziehen.



Ich wurde währenddessen in dem eiskalten OP fertig gemacht. Alle möglichen Kabel wurden auf meine Brust geklebt und an meinen Finger befestigt. Dann wurde die Spinalanästesie begonnen zu setzen, was echt lange dauerte weil sie nicht richtig zwischen meine Wirbel kamen. Immer wieder wurde ich runtergedrückt und gemahnt mehr einen Buckel zu machen.:wut: Echt mal versuch mal mit Zwillingstrommel einen Buckel zumachen wenn die Bewegungsfreiheit nach vorne durch den Tisch begrenzt wird.



Nach gefühlten 100 Einstichen am Rücken saß die Spinale und das Mittel konnte gespritzt werden. Mir wurde dann noch gesagt das es einige gibt denen von dem Mittel schlecht wird und schwindlig. :runzel: Und was soll ich sagen? Ich war eine davon. Mir wurde schwarz vor Augen und begann das würgen. Aber durch einen Cocktail den ich vorher wegen Sodbrennen oder so bekommen habe, kam nichts. Ich erbrach mich ohne das was kam. Ich kann euch nicht sagen was ich in dem Moment für eine Panik hatte. Die Tränen schossen mir in die Augen und versuchte dazwischen ruhig zu atmen.

Die Ärztin spritze irgendein Mittel dagegen und nach 2-3 Minuten wurde es endlich besser.



In der Zwischenzeit haben die anderen weitergemacht. Ich hatte mein Hemdchen vorm Gesicht hängen und mein Bauch wurde eingerieben mit dem orangen Zeug. Ein Katheter wurde auch gelegt was ich aber nur durch Ansage des Assistenzarztes wusste. Zu diesem Zeitpunkt hab ich schon nichts mehr abwärts meiner Brust gespürt.



Jetzt fehlt nur noch mein Mann und der Obarzt. Die beiden kamen dann zeitglich rein und so konnte es dann losgehen.



Ich muss sagen alles war irgendwie unwirklich. Man hört diese ekligen Sauggeräusche usw. und merkt nicht das man selber diejenige ist die da gerade bearbeitet wird. Erst als es darum ging die beiden rauszuholen wurde an mir rumgewackelt :D



Dann der Moment auf den wir so lange gewartet hatte. Wir hörten J. schreien! Der schönste Schrei auf der Welt und bekamen ihn für 3 Sekunden zu sehen. Wunderschön dieses Kind! 1 Minute später wieder dieser schöne Schrei. Nur diesmal von L. Derjenige der seine Fruchtblase zerstört hatte :D Auch ihn bekamen wir für 3 Sekunden zu sehen und auch er ist wunderschön.



Ab diesem Zeitpunkt war mir alles andere egal um mich herum. P. und ich weinten und lauschten dem Gebrüll im Nebenzimmer und waren so glücklich.



Nach gefühlten 10 Minuten war ich dann zugenäht :lach: und wurde in den Aufwachraum geschoben. Mein Mann sollte in dieser Zeit die Familie informieren und wenn die Kleinen auf der Intensiv sind sich mit dem Arzt unterhalten.



Im Aufwachraum musste ich 1,5 Stunden liegen weil die Schmerzen mit nachlassender Betäubung doch recht hart waren. Irgendwann biss ich die Zähne zusammen und wollte nur noch hoch zu meinen Kleinen.



Um 11 Uhr wurde ich dann endlich in mein Zimmer gebracht. Dort bekam ich dann was zu essen und P. berichtete mir das beide gesund sind und auf Intensiv im Inkubator mit leichter Atemhilfe liegen. Die Ärzte sind sehr zufrieden. Auch wurden mir dann endlich mal alle Daten zu den beiden genannt.



J. wurde mit 2200g und 44cm Länge und einem Kopfumfag von 33cm geboren. L. wurde mir 2290g und 42 cm Länge und einem Kopfumfang von 33 cm geboren. :hearts:



Was war ich erleichtert das mit ihnen alles in allem alles in Ordnung ist. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen!



Mir wurde dann Essen gebracht, was ich mehr oder weniger in mich reinzwang. Ich wollte einfach nur zu meinen Kindern. Gegen 12:30 Uhr kam dann eine Schwester und befreite mich von dem Katheter und machte mich ein wenig frisch. Sie half mir in meine Kleidung und machte mit mir unterhakt die ersten Schritte. Da mein Kreislauf dies gut verkaftete durfte ich mit dem Rollstuhl endlich Richtung Kinderintensiv.



Mir pocherte das Herz so sehr als wir dort hineinfuhren. Und dann Richtung Inkubator rollten. Aber alle Schmerzen von vorher waren vergessen als ich endlich eins meiner Kinder sah. Leider lagen beide in unterschiedlichen Zimmern, da zur der Zeit sehr viele Kinder dort zur Welt kamen. Ich konnte es nicht fassen das dieses Kind mit den ganzen Schläuchen und der Atemmaske meins sein sollte :weinen:! Ich fühlte mich so schlecht in diesem Moment. Ich machte mir Vorwürfe ob ich irgendwas falsch gemacht hatte? Waren sie deshalb so früh?



Mein Mann tröstete mich so gut es ging und meinte "Wer weiß wofür es gut war, dass sie jetzt schon gekommen sind!"! Dieser Satz beruhigte mich ein wenig und so durfte ich das erste Mal dann auch die Kleinen berühren.



Ich war an jedem Tag auf der Intensiv mehrmals am Tag für eine Stunde bei Ihnen und streichelte sie und redete mit ihnen. Sie sollten wissen das Mama und Papa für sie da sind. :hearts:



Nach 3 Tagen wurden die beiden dann endlich auf die normale Frühchenstation übersiedelt und dort wurden sie dann auch immer in 4-5 Tagesschritten in offenere Betten umgelegt. Zum Schluss lagen sie in normalen Babyschalen wie sie im KH üblich sind. Ich wurde nach 4 Tagen ohne irgendwelche Probleme entlassen. Bis heute hatte ich keinen Tag an dem mir die Narbe oder ähnliches zu schaffen machte. Der Kaiserschnitt war nur halb so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe, genauso wie die Schmerzen danach. Die Ärzte haben mir eine schöne Narbe verpasst die wenn sie mal verblasst ist nicht mehr zu sehen sein wird. Einfach nur perfekt.



Nachdem dann endlich auch die Magensonden raus waren und J. die Sättigungsabfälle im Griff hatte, durften wir sie an meinem Geburtstag den 12.01.2015 endlich aus dem Krankenhaus mitnehmen. :freu: Es war der glücklichste und schönste Tag in meinem Leben, nach ihrer Geburt und das schönste Geschenk zum Geburtstag das man bekommen kann.



Morgen werden die beiden schon 7 Wochen alt. :erstaunt: und die beiden machen sich einfach perfekt. Sie schlafen zwischen die Mahlzeiten mittlerweile 4-5 Stunden und nehmen fleißig zu. J. war gestern bei 3850g und L. bei 4250g!! Sie beginnen langsam die Welt um sich herum richtig wahrzunehmen und erkennen ihre Leute genau. Die Omas werden schon ab und an mit einem Lächeln begrüßt und wir beide können uns an den beiden Grinsebacken nicht sattsehen :) Der Spielbogen wird schon interessiert gemustert und bei unserem Hund Balu wird schon aufgeregt mit den Armen gefuchtelt wenn er in ihre Nähe kommt. Der die beiden genauso lieb hat wie wir es vorher gehofft haben. Er ist null eifersüchtig und beschützt sie jetzt schon so gut es geht. :D



Alles in allem kann ich zusammenfassen, dass ich die Geburt als sehr schön empfunden habe und die Betreuung im KH sehr gut war. Ich habe mir ein Leben mit Zwillingen viel stressiger vorgestellt und genieße jeden Moment und freue mich auf jedenfall die nächsten Jahre mit ihnen erleben zu dürfen. In den zwei Jahren Elternzeit werde ich auf jedenfall jede Sekunde genießen.





Wenn einer der Zwillinge den Mietvertrag kündigt ;)

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