lundi 2 février 2015

... und kam er doch noch pünktlich zum VET?

Morgen wird ist unser „kleines Fressräupchen“ schon drei Woche alt. Unglaublich!

Und langsam fangen die Erinnerungen an die Geburt an zu verblassen. Daher wird es höchste Zeit, sie schriftlich festzuhalten.



Die Schwangerschaft verlief, wie auch schon die erste, völlig unspektakulär. Ab und zu mal ein kleines Zieperlein und dennoch fühlte ich mich immer wieder aus meiner „inneren Mitte“ gebracht. Erst gegen Ende der Schwangerschaft, als der Bauch nicht mehr so rasant wuchs, und der Bauchzwerg nicht mehr so wild randalierte, fühlte ich mich wieder ausgeglichen.

Beim letzten Frauenarztbesuch kurz vor Weihnachten bekam ich einen tollen Befund: Köpfchen nicht mehr abschiebbar, Muttermund schön weich und auf 1,5 cm verkürzt. Am selben Tag bekam ich meine erste Akupunktur. Auch meine Hebamme ist sehr zufrieden und bestätigte den Befund. Einerseits freute ich mich da rüber, denn es tat sich was und die Wehen der letzten Tage hatten was bewirkt. Andererseits versetzte es mich auch ein wenig in Panik. Ich fühlte mich noch gar nicht bereit. Immerhin hatte ich bis letzte Woche noch gearbeitet (2,5 Wochen in den Mutterschutz hinein), dann stand Weihnachten vor der Tür und ich wollte doch unbedingt ein 2015er Kind! (VET war 13.1.2015)

Die Tage vergingen. Erst kam Weihnachten, dann Silvester und dann war 2015 da. Dennoch fühlte ich mich noch nicht bereit für ein zweites Kind. Von der Hebamme gab es bei jeder Akupunktur einen positiven Befund, ein „er ist bereit“ und „es kann jederzeit losgehen“. Immer wieder hatte ich ein paar Wehen. Selten schmerzhaft, aber dank der positiven Befunde von Frauenarzt und Hebi reichte um meine Nervosität / Anspannung zu steigern. Ich fing an schlecht zu schlafen. Am 11. Januar abends spielten bei mir die Hormone völlig verrückt. Ich war das reinste Nervenbündel. Ich hatte Angst davor wieder schlecht bzw. nicht zu schlafen, vor der Geburt, davor wie es mit zwei Kindern sein würde. Ich telefonierte mit einer Freundin und irgendwie fand sie dir richtigen Worte und schaffte es mich zu beruhigen. Ich schlief die Nacht endlich mal wieder richtig gut. Und endlich fühlte ich mich auch bereit und freute mich auf mein Baby!

Auch in der darauffolgenden Nacht schlief ich recht gut. Allerdings wachte ich um 4 h mit einigen schwachen, mensartigen Wehen auf und fand aber irgendwann wieder in den Schlaf. Nun war also da. Der 13.1. Der VET.

Morgens hatte ich Kontrolltermin beim Frauenarzt. Obwohl ich schon den ganzen Morgen ca. alle Stunde leichte Wehen hatte, erwischte das CTG gerade eine Wehenpause und war flach wie ne Flunder. Aber als die Ärztin mich untersuchte, strahlte sie plötzlich über das ganze Gesicht. Der Muttermund war komplett verstrichen und schon 2 cm geöffnet! Die Fruchtwassermenge war grenzwertig aber noch ok. Also müsste ich erst zwei Tage später zur Kontrolle kommen. Die Ärztin verabschiedete sich von mir mit den Worten, dass sie allerdings nicht glaube, dass wir uns da wieder sehen. Und es passte auch zu meinem Gefühl. Ich war zum ersten mal früh morgens unsicher gewesen ob ich meinen Mann zur Arbeit schicken sollte. Immerhin bräuchte er 1,5 bis 2 Stunden bis er wieder bei uns wäre.



Ich holte den Großen bei seiner Tagesmutter ab und teilte ihr mit, dass ich glaube, dass wir heute Nacht oder morgen früh ihre Dienste in Anspruch nehmen müssen und sie, wie im Vorfeld abgesprochen, den Großen während der Geburt übernehmen müsse.

Ich hatte nach wie vor alle halbe Stunde bis Stunde leichte Wehen. Nicht regelmäßig, nicht wirklich schmerzhaft, aber doch unangenehm. Ich beschoss nicht mit dem Großen zum Kinderturnen zu gehen, sondern auf den Spielplatz um die Ecke. Auto fahren in dem Zustand musste dann doch nicht sein ;-)

Ich nahm mir auf dem Spielplatz den Großen bei Seite und erklärte ihn dass es heute besonders wichtig sei, dass er auf mich höre und nicht stiften ginge. Er schien den Ernst der Lage zu spüren, denn er war wirklich sehr brav.

Abends kam mein Mann früher nach Hause. Ich war sehr dankbar dafür. Die Wehen wurden allmählich stärker und die Abstände waren geringer, aber immer noch unregelmäßig. Der Große war besorgt um mich und äußerte immer wieder dass er Angst um mich hätte :weinen: Dennoch ließ er sich recht gut ins Bett bringen und ich packte dann auch endlich mal meine Kliniktasche. ;)



Gegen 20h telefonierte ich mit meiner Hebi. Einerseits um einen Rausschmiss-Termin für den folgenden Tag zu vereinbaren, andererseits um mich zu besprechen. Da die Wehen nach wie vor unregelmäßig alle halbe bis viertel Stunde kamen und aushaltbar schmerzhaft waren, war auch nicht auszuschließen, dass es sich nur Vorwehen handelte. Sie empfahl mir Sex :dunce: oder in die Badewanne zu gehen. Um ca. 20.30h saß ich in der Badewanne. Dort waren die Wehen angenehmer und leichter zu veratmen. Aber der Abstand verringerte sich auf 7 min und wurde regelmäßig. Was hieß dass nun wieder? Mein Mann hatte sich zu mir ins Bad gesellt. Wir unterhielten uns und bei jeder Wehe litt er mit. ;)

Irgendwann gegen kurz vor 22h bemerkte ich, dass der Kleine bei jeder Wehe mitdrückte und sich am Beckeneingang befinden musste. Es war also ernst!

Ich stieg aus der Wanne, zog mich an. Die Wehen kamen plötzlich alle 4 min. Höchste Zeit aufzubrechen! Bei Zweitgebärenden soll/kann es ja durchaus mal recht schnell gehen...

Wir klopften bei der Tagesmutter, übergaben das Babyphone mit den Worten, dass wir mal nachsehen lassen wollten und wenn es tatsächlich ernst wäre, den Großen zu ihnen runter brächten. (Das Krankenhaus befindet sich 500m Luftlinie von zu Hause).

Genau um 22.22h saßen wir im Auto und fuhren die paar Meter.

Im Kreißsaal kam uns schon eine Hebamme, Patricia, entgegen. Fragte mich ob es denn schon drückte, was ich bejahte. Daher entschloss sie mich direkt in den Kreißsaal für die Untersuchung zu bringen. Ich übergab meinen Mutterpass, legte meine Klamotten ab, schwang mich ziemlich ungelenk auf das Bett, wurde ans CTG angeschlossen und erhielt eine Braunüle.

Noch während sie mich untersuchte, tauchte die Ärztin auf und fragte mich nach dem letzten Ultraschall. Da dieser beim 2. Screening zuletzt stattgefunden hatte, wollte sie gerne noch einmal schallen...

Dazu kam es aber gar nicht mehr. Die Hebamme hatte mich fertig untersucht und verkündete, dass ich mich bereits 7-8cm geöffnet hätte.

Mein Mann fragte ob er die Zeit hätte nach Hause zu fahren um den Großen umzubetten. Patricia zögerte mit ihrer Antwort. Darauf hin beschlossen wir die Tagesmutter anzurufen und Bescheid zu geben, dass sie ihn doch bitte holen sollten, die Geburt sei schon im vollen Gange... Das war um 22.40h

Die Ärztin und Patricia wetteten noch ob mein Kleiner bis Mitternacht da sein würde. Die Ärztin war sich sicher, dass Nein, die Hebamme war sich nicht sicher und setzte dagegen.



Die Wehen wurden immer stärker und die Abstände immer enger, waren aber nach wie vor gut zu veratmen. Wieder wurde ich untersucht. 9-10 cm lautete diesmal der Befund. Sie und die Ärztin beschlossen die Fruchtblase zu öffnen. Ich spürte wie es mir warm die Beine runterlief. Ausgerechnet jetzt musste ich nochmal aufs Klo. Ich fragte Patricia ob ich es den zeitlich noch schaffen würde. ;)

Zurück vom Klo veratmete ich einige Wehen im stehen. Bald wurde der Druck nach unten so groß, dass ich das Gefühl hatte, mir würden gleich die Beine wegklappen. Ich kletterte wieder aufs Bett und da waren sie, die Presswehen. Ich durfte ja schon eine Weile mitschieben, also fing ich bei jeder Wehe an mitzupressen. Ich spürte den Kopf vom Kleinen im Becken und wie er sich nach jeder Wehe zurück schob. Die Presswehen taten weh und ich hatte kaum Pause zwischen den Wehen. Alle motivierten mich und sagten mir, dass ich das gut machen würde. Ich zerquetschte bei jeder Wehe die Hand meines Mannes. Irgendwann sagte die Ärztin, dass ich endlich mal richtig pressen solle. Wenn ich es richtig mache seien es vielleicht 5 Wehen... Ok, 5 Wehen und dann bin ich die Schmerzen endlich los und hab meinen Kleinen auf den Arm. Das klingt machbar!

Bei der nächsten Wehe holte ich tief Luft, presste wie von der Ärztin verordnet, den Kopf gegen die Brust und presste und schrie. Holte noch mal Luft, presste weiter und hörte auf die Kommandos der Hebamme. Autsch! Das war noch einmal eine andere Hausnummer... Aber nur 5 Wehen... Da kam die nächste Wehe und wieder presste ich so richtig mit. Bei der nächsten Wehe spürte ich wie der Kopf ins Becken trat und diesmal nicht wieder zurückrutschte. Ich schrie und konnte mich kaum beruhigen. Ich hatte diesmal wirkliche Probleme zu meinem Atem zurück zu finden. Die nächste Wehe kam und war nicht besser. Ich presste, hechelte, schrie. Warum nochmal hatte ich eine natürliche Geburt gewollt und keinen Kaiserschnitt? Ich wollte diese Schmerzen nicht mehr! Sie sollten endlich aufhören!

Bei der nächsten Wehe war dann endlich der Kopf geboren und die Schmerzen ließen nach. Endlich! Ich spürte wie er halb in mir, halb außer mir hing und sich bewegte. Die nächste Wehe ließ eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten. Ich wollte nun endlich mein Baby in den Arm nehmen dürfen. Ich spürte sie anrollen, nahm noch einmal meine gesamte Kraft zusammen und dann war er da. Mein Vincent!

Er wurde mir gleich auf die Brust gelegt. Und schon ging das Gebrüll los! Mama- ich will an den Mops!

Mein Mann schnitt nach dem Auspulsieren die Nabelschnur durch und ich wartete auf die nächsten Wehen um die Plazenta zu gebähren.

Schnell wurde ich noch mit ein paar Stichen genäht, da ich leicht gerissen war, dann konnte Vincent endlich an die Brust.



Während dessen stellte ich die Fragen aller Fragen: und kam er doch moch pünktlich zum VET oder war Mitternacht durch? Locker hatte er es noch gepackt! Er hat zum Schluss noch einmal den Turbo ausgepackt, so dass er um 23.40h geboren wurde. Gerade mal eine Stunde nach der ersten Untersuchung.



Man ließ uns anschließend alleine und wir konnten ausgiebig kuscheln, bis ich gegen 3h aufs Zimmer geschoben wurde. Vorher wurde er noch schnell vermessen und gewogen. 3.890g auf 52 cm und 35 cm Kopfumfang.

Mein Mann brachte mir noch meine Kliniktasche vorbei, die wir in der Hetze glatt zu Hause vergessen hatten und versprach mir gleich morgen früh mit dem Großen vorbei zukommen.

Nun begann also meine erste Nacht als zweifache Jungsmama...





... und kam er doch noch pünktlich zum VET?

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