Guten Abend
Meine Fragen kommen ganz zum Schluss, ich möchte vorher etwas ausholen und kurz die Sachlage schildern. Wie schon viele andere vor mir, habe auch ich (35) - in meinem Falle ab ca. Mitte 20 - die folgende Symtomkonstellation registriert:
- Erektionen von abnehmender Festigkeit/Härte und vor allem von immer kürzerer Dauer; wirklich volle und harte Erektionen wie mit Anfang 20 habe ich zuletzt nur unter probeweiser Einnahme von 5 mg Cialis erreicht.
- Abnehmende Häufigkeit von Erektionen, auch am Morgen
- Zunehmende Schwierigkeit, eine Erektion ohne manuelle Stimulation zu halten; falls/wenn z. B. eine Morgenerektion auftritt, verschwindet diese praktisch noch während dem Gang ins Bad
- Schwere Beinträchtigung der Beziehung zu meiner Partnerin, insofern als inzwischen mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht an einem absoluten Nullpunkt angekommen ist; als jemand, der gerne alle Szenarien durchspielt, habe ich mir auch schon die Frage gestellt, ob wir beide zusammenpassen und inwiefern meine Schwierigkeiten durch mangelnde Anziehung verursacht oder verstärkt werden könnten (meine Vermutung: Verstärkung möglich, aber keine eigentliche Verursachung).
Die beschriebenen Beobachtungen gelten unabhängig davon, ob vom Handbetrieb oder GV die Rede ist. Dabei muss ich sagen, dass ich es bei ersterem immer noch schaffe, einen Samenerguss zu erreichen, auch weil hier die verringerte Härte/Festigkeit weniger problematisch ist und ich die notwendige Stimluation aufrechthalten kann.
Inwiefern sich der Befund zwischen ca 25 und heute zusehends verschlechtert oder stabilisiert hat, ist schwer zu beurteilen. Klar ist: Anfang 20 waren meine Errektionen so hart, dass ich zum Teil fast Schmerzen empfand. Heute bin ich davon gefühlte Lichtjahre entfernt. Die Möglichkeit, dass mit sagen wir 50 gar nichts mehr läuft ist aufgrund dessen leider nicht mehr auszuschliessen. Lange habe ich geglaubt, dass das Problem ein rein psychisches (Unsicherheit, lange keine Partnerin etc.) sei, bevor mich Recherchen im Netz zusehends veranlassten, die Möglichkeit eines "venösen Lecks" (veno-okklusive Dysfunktion) in Betracht zu ziehen.
Ärztliche Abklärungen:
- Ich "leide" an einer Varikozele (Grad I-II), das weiss ich indes seit ich 20 bin.
Dies könnte darauf hindeuten, dass bereits eine Veranlagung für frühzeitig degenerative Entwicklungen im Bereich der Gefässe und/oder des Gewebesystems vorliegt.
- Kein Bluthochdruck
- Testosteron normal, obschon ich subjektiv (aufgrund schwach - Vgl. Asiaten - ausgeprägter Körperbehaarung, Stimmungstiefs anfang 20) früher oft der Meinung war, dass dieser gefühlt zu tief sei
- Keine Herzprobleme
- Keine sonstigen Auffälligkeiten, die als Faktoren in Frage kämen, "guter Allgemeinzustand"
- Keinerlei Nikotin, kein nennenswerter Alkoholkonsum in den letzten 10 Jahren
- Wenig Sport in den letzten Jahren, zwischen ca 26 und 30 mehrere Phasen hobbymässigen Krafttrainings , ohne Hormone. Ich fragte mich bisweilen, ob Übungen wie z. B. Bankdrücken und die damit verbundene Pressatung nicht nur i. S. Augendruck (erwiesen), sondern auch für den Unterleib und dort befindliche Gewässe schädlich sein kann.
- Schon immer hatte ich sehr schwache Hände bzw. wenig Kraft in den Armen und Oberkörper, was auch die Motivation für das Krafttraining
Der Urologe, welcher mich untersuchte meinte relativ wortkarg, eine weitergehende Abklärung (SKAT u. ä.) mache keinen Sinn. Natürlich könne man viel testen, indes würden hieraus keine sinnvollen zusätzlichen Schlussfolgerungen bzw. therapeutischen Konsequenzen resultieren. Ich sei für eine körperliche Ursache zu jung und zu gesund. Ohnehin gäbe es gegen ED keine wirksame operative Therapie, vielleicht mit Ausnahme der Prothese, die aber in meinem Fall keinesfalls in Frage käme. Er empfahl mir, 3 Monate lang 5 mg Cialis zu nehmen.
Da ich gegenüber jeglicher länger fortdauernden Medikamentierung skeptisch eingestellt bin, habe ich nur einige wenige Male Cialis probiert (im Handbetrieb). Die Wirkung ist sehr gut, es ist gefühlt das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich eine wirklich volle Erektion hatte und diese auch halten bzw. nach dem Samenerguss gleich nochmals "aufbauen" konnte. Die hierfür notwendige Reizschwelle ist deutlich niedriger als sonst und während 1-2 Tagen dauerhaft erhöht. Allerdings: wenn keine Lust da ist, klappt es auch mit Cialis nicht. Am 3. Tag nach der Einnahme stellt sich wieder der Normalzustand ein.
Meine Fragen:
1a) Verständnisfrage: Cialis und die anderen Potenzpillen bauen irgend ein Enzym ab, das für die Kontraktion der "glatten Muskeln" im Schwellkörper bzw. den Blutabfluss und damit den Rückgang der Errektion verantwortlich sein sollen. Offenbar steht und fällt buchstäblich alles mit diesem Enzym: Frage: Warum produziert der Körper eines impotenten oder weniger potenten Mannes mehr von diesen Erektionsabbauenden Enzymen (oder weniger von jenen, die das Gegengewicht dazu bilden)?
1b) Verständnisfrage: Wirken Cialis & Co. auch bei Männern mit einem venösen Leck? Oderr tritt der Erfolg nur bei Männern mit arteriellen Schäden ein?
2) Gibt es hier im Forum Leute, bei denen ein venöses Leck diagnostiziert wurde, und welches das Problem erfolgreich operativ beseitigen konnten?
Meine eigenen Überlegungen:
Falls es möglich ist, venöse Lecks erfolgreich mittels Operation in den Griff zu bekommen, werde ich mich dazu durchringen, weitergehende Abklärungen vorzunehmen (SKAT etc.). Meine Sicht der Dinge tendiert indes in die Richtung, dass die heutige Medizin für viele altbekannte Probleme leider immer noch keine effektive Lösung bereithält, wenngleich die Notfallmedizin und Mikrochirurgie heute zweifellos grosses leisten. Die erektile Disfunktion ist nur ein Beispiel unter vielen (Alzheimer, Krebs, Autoimmunerkrankungen, Rheuma etc.). Ein Grossteil der heute durchgeführten aufwendigen Untersuchungen kommt im Prinzip zu spät; sie dienen nämlich nicht der Prävention, sondern der akribischen Dokumentierung und Verwaltung des Schadens, wenn er bereits eingetreten ist. Insofern muss ich der pragmatischen Haltung meines Urologen im Nachhinein beipflichten.
Sollte ich den Eindruck gewinnen, dass gegen venöse Lecks gemäss dem heutigen Stand der medizinischen Praxis keine wirksamen Massnahmen mit dauerhaftem Erfolg existieren, so werde ich mich meinem Schicksal fügen und mein Leben entsprechend ausrichten. Eine Partnerschaft mit einer Frau werde ich dann für die nächsten 15-20 Jahre höchstwahrscheinlich nicht mehr anstreben. Ich mache mir diesbezüglich nichts vor: Sexualität ist heute das Fundament einer nicht-platonischen Beziehung. Sie ist keineswegs alles, aber ohne funktionierende Sexualität kehrt rasch Unzufriedenheit und Frustration ein, vor allem, wenn es schon von Anfang an aufgrund gewisser unabänderlicher physischer Realitäten klemmt. Daran kann auch gegenseitiger Respekt und Verständnis nichts ändern. Die einzige Rettung wäre eine Zeit lang die regelmässige Einnahme von Cialis & Co, wobei ich davon überzeugt bin, dass dies langfristig sehr negative Auswirkungen für die Gesundheit hat. Freilich, irgendeinen Preis muss man immer bezahlen.
Viele Grüsse
ein Ratloser
Meine Fragen kommen ganz zum Schluss, ich möchte vorher etwas ausholen und kurz die Sachlage schildern. Wie schon viele andere vor mir, habe auch ich (35) - in meinem Falle ab ca. Mitte 20 - die folgende Symtomkonstellation registriert:
- Erektionen von abnehmender Festigkeit/Härte und vor allem von immer kürzerer Dauer; wirklich volle und harte Erektionen wie mit Anfang 20 habe ich zuletzt nur unter probeweiser Einnahme von 5 mg Cialis erreicht.
- Abnehmende Häufigkeit von Erektionen, auch am Morgen
- Zunehmende Schwierigkeit, eine Erektion ohne manuelle Stimulation zu halten; falls/wenn z. B. eine Morgenerektion auftritt, verschwindet diese praktisch noch während dem Gang ins Bad
- Schwere Beinträchtigung der Beziehung zu meiner Partnerin, insofern als inzwischen mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht an einem absoluten Nullpunkt angekommen ist; als jemand, der gerne alle Szenarien durchspielt, habe ich mir auch schon die Frage gestellt, ob wir beide zusammenpassen und inwiefern meine Schwierigkeiten durch mangelnde Anziehung verursacht oder verstärkt werden könnten (meine Vermutung: Verstärkung möglich, aber keine eigentliche Verursachung).
Die beschriebenen Beobachtungen gelten unabhängig davon, ob vom Handbetrieb oder GV die Rede ist. Dabei muss ich sagen, dass ich es bei ersterem immer noch schaffe, einen Samenerguss zu erreichen, auch weil hier die verringerte Härte/Festigkeit weniger problematisch ist und ich die notwendige Stimluation aufrechthalten kann.
Inwiefern sich der Befund zwischen ca 25 und heute zusehends verschlechtert oder stabilisiert hat, ist schwer zu beurteilen. Klar ist: Anfang 20 waren meine Errektionen so hart, dass ich zum Teil fast Schmerzen empfand. Heute bin ich davon gefühlte Lichtjahre entfernt. Die Möglichkeit, dass mit sagen wir 50 gar nichts mehr läuft ist aufgrund dessen leider nicht mehr auszuschliessen. Lange habe ich geglaubt, dass das Problem ein rein psychisches (Unsicherheit, lange keine Partnerin etc.) sei, bevor mich Recherchen im Netz zusehends veranlassten, die Möglichkeit eines "venösen Lecks" (veno-okklusive Dysfunktion) in Betracht zu ziehen.
Ärztliche Abklärungen:
- Ich "leide" an einer Varikozele (Grad I-II), das weiss ich indes seit ich 20 bin.
Dies könnte darauf hindeuten, dass bereits eine Veranlagung für frühzeitig degenerative Entwicklungen im Bereich der Gefässe und/oder des Gewebesystems vorliegt.
- Kein Bluthochdruck
- Testosteron normal, obschon ich subjektiv (aufgrund schwach - Vgl. Asiaten - ausgeprägter Körperbehaarung, Stimmungstiefs anfang 20) früher oft der Meinung war, dass dieser gefühlt zu tief sei
- Keine Herzprobleme
- Keine sonstigen Auffälligkeiten, die als Faktoren in Frage kämen, "guter Allgemeinzustand"
- Keinerlei Nikotin, kein nennenswerter Alkoholkonsum in den letzten 10 Jahren
- Wenig Sport in den letzten Jahren, zwischen ca 26 und 30 mehrere Phasen hobbymässigen Krafttrainings , ohne Hormone. Ich fragte mich bisweilen, ob Übungen wie z. B. Bankdrücken und die damit verbundene Pressatung nicht nur i. S. Augendruck (erwiesen), sondern auch für den Unterleib und dort befindliche Gewässe schädlich sein kann.
- Schon immer hatte ich sehr schwache Hände bzw. wenig Kraft in den Armen und Oberkörper, was auch die Motivation für das Krafttraining
Der Urologe, welcher mich untersuchte meinte relativ wortkarg, eine weitergehende Abklärung (SKAT u. ä.) mache keinen Sinn. Natürlich könne man viel testen, indes würden hieraus keine sinnvollen zusätzlichen Schlussfolgerungen bzw. therapeutischen Konsequenzen resultieren. Ich sei für eine körperliche Ursache zu jung und zu gesund. Ohnehin gäbe es gegen ED keine wirksame operative Therapie, vielleicht mit Ausnahme der Prothese, die aber in meinem Fall keinesfalls in Frage käme. Er empfahl mir, 3 Monate lang 5 mg Cialis zu nehmen.
Da ich gegenüber jeglicher länger fortdauernden Medikamentierung skeptisch eingestellt bin, habe ich nur einige wenige Male Cialis probiert (im Handbetrieb). Die Wirkung ist sehr gut, es ist gefühlt das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich eine wirklich volle Erektion hatte und diese auch halten bzw. nach dem Samenerguss gleich nochmals "aufbauen" konnte. Die hierfür notwendige Reizschwelle ist deutlich niedriger als sonst und während 1-2 Tagen dauerhaft erhöht. Allerdings: wenn keine Lust da ist, klappt es auch mit Cialis nicht. Am 3. Tag nach der Einnahme stellt sich wieder der Normalzustand ein.
Meine Fragen:
1a) Verständnisfrage: Cialis und die anderen Potenzpillen bauen irgend ein Enzym ab, das für die Kontraktion der "glatten Muskeln" im Schwellkörper bzw. den Blutabfluss und damit den Rückgang der Errektion verantwortlich sein sollen. Offenbar steht und fällt buchstäblich alles mit diesem Enzym: Frage: Warum produziert der Körper eines impotenten oder weniger potenten Mannes mehr von diesen Erektionsabbauenden Enzymen (oder weniger von jenen, die das Gegengewicht dazu bilden)?
1b) Verständnisfrage: Wirken Cialis & Co. auch bei Männern mit einem venösen Leck? Oderr tritt der Erfolg nur bei Männern mit arteriellen Schäden ein?
2) Gibt es hier im Forum Leute, bei denen ein venöses Leck diagnostiziert wurde, und welches das Problem erfolgreich operativ beseitigen konnten?
Meine eigenen Überlegungen:
Falls es möglich ist, venöse Lecks erfolgreich mittels Operation in den Griff zu bekommen, werde ich mich dazu durchringen, weitergehende Abklärungen vorzunehmen (SKAT etc.). Meine Sicht der Dinge tendiert indes in die Richtung, dass die heutige Medizin für viele altbekannte Probleme leider immer noch keine effektive Lösung bereithält, wenngleich die Notfallmedizin und Mikrochirurgie heute zweifellos grosses leisten. Die erektile Disfunktion ist nur ein Beispiel unter vielen (Alzheimer, Krebs, Autoimmunerkrankungen, Rheuma etc.). Ein Grossteil der heute durchgeführten aufwendigen Untersuchungen kommt im Prinzip zu spät; sie dienen nämlich nicht der Prävention, sondern der akribischen Dokumentierung und Verwaltung des Schadens, wenn er bereits eingetreten ist. Insofern muss ich der pragmatischen Haltung meines Urologen im Nachhinein beipflichten.
Sollte ich den Eindruck gewinnen, dass gegen venöse Lecks gemäss dem heutigen Stand der medizinischen Praxis keine wirksamen Massnahmen mit dauerhaftem Erfolg existieren, so werde ich mich meinem Schicksal fügen und mein Leben entsprechend ausrichten. Eine Partnerschaft mit einer Frau werde ich dann für die nächsten 15-20 Jahre höchstwahrscheinlich nicht mehr anstreben. Ich mache mir diesbezüglich nichts vor: Sexualität ist heute das Fundament einer nicht-platonischen Beziehung. Sie ist keineswegs alles, aber ohne funktionierende Sexualität kehrt rasch Unzufriedenheit und Frustration ein, vor allem, wenn es schon von Anfang an aufgrund gewisser unabänderlicher physischer Realitäten klemmt. Daran kann auch gegenseitiger Respekt und Verständnis nichts ändern. Die einzige Rettung wäre eine Zeit lang die regelmässige Einnahme von Cialis & Co, wobei ich davon überzeugt bin, dass dies langfristig sehr negative Auswirkungen für die Gesundheit hat. Freilich, irgendeinen Preis muss man immer bezahlen.
Viele Grüsse
ein Ratloser
Venöses Leck? Zwischen Panik, Interesse und Resignation